Der Gemeinderat Theres möchte nach Aussage von Bürgermeister Matthias Schneider das neue Jahr nutzen, um die ins Auge gefassten Projekte zu konkretisieren und in detaillierte Pläne umzuwandeln. Dazu wird sich das Gremium im März zu einer zweitägigen Klausurtagung treffen. „Wir wollen Nägel mit Köpfen machen“, betonte Schneider in der ersten Sitzung des Jahres am Montagabend im Sitzungssaal der Verwaltung in Obertheres.
Zunächst aber beschäftigte sich der Gemeinderat mit der Bewirtschaftung des Gemeindewalds. Forstdirektor Hans Stark vom Universitätsforstamt Sailershausen stellte den Gemeinderäten den neuen Revierleiter Forstdienststelle Buch vor. Björn Lieblein ist unter anderem für den Gemeindewald Theres zuständig und hat die Nachfolge von Franz Götz angetreten, der in den Ruhestand gegangen ist. Der 29-jährige Revierleiter teilte mit, dass er in Schweinfurt zum Forstwirt ausgebildet worden ist und eine Ausbildung zum Forsttechniker absolviert hat. Die vergangenen vier Jahre war er in Königsberg tätig.
Wie Hans Stark berichtete, hat Theres mit dem Gemeindewald im Jahr 2013 einen Gewinn von 41 551 Euro und im Jahr 2014 einen Gewinn von 41 518 Euro erzielt. In diesem Jahr sei mit einem Überschuss von mindestens 9000 Euro zu rechnen. Der Holzeinschlag in der Endnutzung habe in den Jahren 2013 und 2014 mit rund 4000 Festmetern zwar nicht das Soll von gut 7000 Festmetern erreicht. Allerdings sei zum einen die Planung zu hoch angesetzt gewesen und zum anderen sei nicht die geplante Fläche durchforstet worden. In der Altdurchforstung, der Jungdurchforstung und der Jungpflege habe man knapp über dem Soll gelegen. Dem Plan stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.
Hans Stark gab auch den Wunsch nach dem Ausbau eines Waldweges in der Waldabteilung „Vordere Röden“ östlich der Kreisstraße nach Buch bis zur „Hinteren Röden“ bekannt. „Damit könnte das Holz aus den Waldabteilungen „Humerich“ und „Vordere Röden“ besser abtransportiert werden“, erklärte der Forstdirektor. Der Ausbau des 1,4 Kilometer langen Weges würde grob geschätzt 77 000 Euro kosten. Da sich aber die Universität beteiligen würde und mit Förderungen zu rechnen sei, müsste die Gemeinde Theres nur etwa 27 000 Euro investieren. Eine Alternative bestünde darin, nur etwa die Hälfte des Weges auszubauen. Der Gemeinderat stellte den Wunsch bis zu einer Waldbegehung zurück, die im Frühjahr erfolgen soll.
Behandelt wurden in der Sitzung auch die Stellungnahmen zur Änderung des Flächennutzungsplans Theres für das Sondergebiet Ruheforst Obertheres, das Achim Graf von Beust in der Waldabteilung „Stöckach“ westlich der Kreisstraße HAS 4 betreiben möchte. Erika Stubenrauch vom gleichnamigen Ingenieurbüro erläuterte die eingegangenen Bedenken und Anregungen und teilte mit, dass durch die ersten Ausweisungen das Eigenjagdrevier nicht berührt werde, die Bestattung nur in biologisch abbaubaren Urnen erfolge, die Umwelt nicht beeinträchtigt werde und das Vorhaben dem Naturschutz und den Landesentwicklungsplänen entgegenkomme.
Weil der Gemeinderat keine Einwände gegen die Abwägungsvorschläge hatte, wird der Flächennutzungsplan jetzt erneut öffentlich ausgelegt. Im Vertrag zwischen dem Betreiber und der Gemeinde als Träger dieses Friedhofes wird zudem festgehalten, dass der Betreiber die Kosten für eine Linksabbiegespur tragen oder eine andere Zufahrt zum Ruheforst gewährleisten wird, falls es an der Zufahrt auf der Kreisstraße zu Unfallhäufungen kommen sollte.
Im Gemeinderat notiert
• Auf Antrag der Kirchenstiftung Obertheres genehmigte der Gemeinderat einen Zuschuss in Höhe von 3333 Euro zum Bau eines neuen Zauns am Kindergarten in Obertheres. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 5000 Euro, die Demontage des alten Zaunes erfolgt in Eigenleistung.
• Zur Genehmigung weitergeleitet wurde der Bauantrag von Franziska Göb und Matthias Schmitt, die in Untertheres ein Nebengebäude und eine Doppelgarage errichten möchten.
• Bürgermeister Schneider gab bekannt, dass die Schnell-im-Netz GmbH Haßfurt den eigenwirtschaftlichen Breitbandausbau in Horhausen mit einer Leistung von bis zu 100 mBit/s bis Ende des zweiten Quartals 2015 angekündigt hat.
Weiter berichtete er, dass der Wirtschaftsverbund Haßberge allen Vereinen und Betrieben in der VG Theres und in Zeil in einem Pilotprojekt eine kostenlose Internetpräsenz anbietet. Das Angebot werde zu selten angenommen. Deshalb sollten die Gemeinderäte dafür werben.
• Weil die Teilnehmerversammlung Obertheres ihre Auflösung beschlossen hat, befasste sich der Gemeinderat mit der Auflösungsvereinbarung mit dem Amt für ländliche Entwicklung. Diese sieht vor, dass die Gemeinde rund 1,27 Hektar Grün- und Unland sowie rund 1,22 Hektar Wege südlich der Bahnlinie kostenlos übernimmt und unterhält. Manfred Rott wollte wissen, warum die Gemeinde die Kosten der Umschreibung tragen muss und über das Eigentum der überlassenen Flächen nur in Übereinstimmung mit den Interessen der an der Flurbereinigung beteiligten Eigentümer oder Rechtsnachfolger bestimmen darf. Bürgermeister Schneider sagte zu, die strittigen Punkte zu klären; erst dann werde der Gemeinderat über eine Zustimmung zu der Auflösungsvereinbarung beraten.
• In der Gemeinde Theres sollen – wie im ganzen Landkreis – Projektvorschläge entwickelt werden, um die energetische Situation zu verbessern. Dazu sollen ein Energiebeauftragter und sein Stellvertreter einen Arbeitskreis zur Begleitung und Steuerung der Energienutzung in der Gemeinde bilden, einen Energienutzungsplan mit klaren Klimazielen erarbeiten, Zeit- und Maßnahmepläne für die Umsetzung der Klimaprojekte erstellen und die zeitgerechte Umsetzung überwachen. Auf Vorschlag des Bürgermeisters wurde Gemeinderat Heinz Stützlein zum Energiebeauftragten und Markus Hahn zu seinem Stellvertreter gewählt. Stützlein gab bekannt, dass sich in Buch bereits ein Energie-Stammtisch gebildet hat, der am 5. März in Buch einen Energieinformationsabend anbieten wird.