Die Sehnsucht ist es, die den Menschen antreibt und oft ist sie mit Erinnerungen an die Vergangenheit verbunden. So blicken nicht nur die Musiker der Doors-Tribute-Band „Light my fire“ sehnsuchtsvoll auf die Zeit, als die Doors mit ihrem psychedelischen Rock Erfolge feierten. Auch die Besucher ihres Konzerts in Haßfurt in der vollbesetzten Rathaushalle am Freitagabend verspürten diese Sehnsucht und freuten sich über die eindrucksvollen Interpretationen von Sänger Gerry James und seiner Kollegen.
Vor allem, weil Gerry James seinem Vorbild Jim Morrison erfreulich nahe kommt. Seine eindringliche Stimme, sein ausgeprägtes Gefühl für die Musik der Doors und seine nie versiegende Power „schwebten“ über der Musik. „Die Musik“, das sind Thomas Wenzel an der singenden, weinenden oder rockigen Gitarre, Schorsch Pavicic am pulsierenden Bass, Tuncay Tercanli am den Beat hämmernden Schlagzeug und der brillante Mad Bob an der Orgel mit schwebenden Klängen und atemberaubenden Soli. Zusammen verkörpern sie die „great music“ der Doors, zu der die Fans nur allzu gerne tanzten und eine gute Zeit im Rhythmus der 1960er Jahre hatten. Denn dieses Konzert war mitreißend, bot Rock 'n‘ Roll bis zum Abwinken und heizte den Fans so richtig ein. Man konnte einfach mal auf die andere Seite des Bewusstseins durchbrechen (Break on through to the other side), einfach mal das „normale“ Leben hinter sich lassen und sich in „andere“ Welten entführen lassen: mit der mystischen Musik der 1973 aufgelösten US-amerikanischen Band „The Doors“.
Ihre unverwechselbaren Sounds, ihr Wille zu bedingungsloser künstlerischer Freiheit, ihr Hang zu den dunklen Seiten der Seele und Jim Morrisons Exzesse sind immer noch cool, rebellisch und unsterblich. Fast 50 Jahre nach dem Tod des charismatischen Rock-Poeten Jim Morrison hat die Musik immer noch beziehungsweise wieder ihre Anhänger. Die Türen zu ihrer Magie und Mystik öffneten Gerry James und seine Kollegen mit Songs wie „Light my fire“, „Love street“, „Hallo I love you“ bis hin zu „Soul Kitchen“, „Break on Through“, „When the music?s over“, „Riders on the storm“, „Alabama Song“ und „L.A. Woman“. Für sie liegt die Faszination dieser poetischen Musik in den verschiedenen Stilen, die vom Rock bis zum Blues reichen und mit klassischen sowie lateinamerikanischen Elementen bereichert wurden.
Weil die Besucher an diesem Abend mit Beifall nicht geizten, verabschiedete sich „Light my fire“ gleich mit mehreren Zugaben.