
In der Weinlage "Steinbacher Nonnenberg" sind in diesen Tagen Bagger- und Bauarbeiten im Gange, aber nicht um Weinberge neu anzulegen oder Weinbergsmauern zu sanieren. Vielmehr entsteht hier mitten in den Weinbergen ein "terroir f" – Punkt. Dies ist ein "Ort, der auf ganz besondere Weise die Vielschichtigkeit einer Region ausstrahlt"; "ein Ort, an dem einen der Ausblick den Atem raubt" und ein "Ort, den man im Gedächtnis behält." Angeregt wurde diese Touristenattraktion von der Interessengemeinschaft Abt Degen Weintal.
Wer zu einem "terroir f" hinaufsteigt, hat einen herrlichen Blick in die fränkische Landschaft des Fränkischen Weinlandes. Aber ein "Terroir f" soll noch viel mehr als ein Aussichtspunkt sein, denn die Natur verschmilzt hier oft mit der Landschaftsarchitektur, der Kunst und Weinkultur. Man kann die atemberaubende Fernsicht genießen, soll aber auch den besonderen Geist des Ortes fühlen.

Der Begriff "Terroir" wurde bereits im 6. Jahrhundert von den Mönchen in Frankreich geprägt und setzt sich aus "terra" für Boden und Terroir, französisch für Gelände oder Gebiet, zusammen. Das kleine "f" steht für "Franken" so beschreibt "terrior f" alle Faktoren, die einen Wein prägen, von der Geologie über die Böden, von der Lage bis zur Rebsorte und der Arbeitsphilosophie des Winzers.
Insgesamt wird es 22 solcher "magischen Orte des Frankenweins" geben und die meisten terroir f – Punke erreicht man durch einen kurzen Spaziergang vom jeweiligen Ortszentrum. Jeder dieser Orte erzählt auch seine ganz persönliche Geschichte zur Region und zu einem Thema in Bezug auf den Wein. Das soll bei Steinbach die Biodiversität sein mit Fragen rund um Umwelt, Klima und Wein. Bis zum Frühsommer 2025 soll das kleine Bauwerk in den Weinbergen erreichbar sein.
Der Weinberg "Nonnenberg" hat überdies mit seinen im Fischgrät angelegten Weinbergtrassen eine Besonderheit und ist deswegen auch seit 1981 in die Denkmalliste eingetragen. Historisch gesehen sind diese ältesten Fischgräten baulich mindestens bis ins 18. Jahrhundert zu datieren. Der Weinanbau im Landkreis Haßberge ist aber schon seit dem 10. Jahrhundert belegt.
Der Terroir f – Punkt wird damit zu einem weiteren touristischen Anlaufpunkt zwischen der Stadt Zeil und der Gemeinde Ebelsbach und schreibt dem Ort überregionale Bedeutung zu. "Die Terroir f- Punkte werden nämlich von den Tourismus- und Weinbauverbänden überregional beworben und bieten auch Gelegenheit für die örtlichen Winzer ihre Weine prominent zu präsentieren", betont dazu der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann, gleichzeitig Vorsitzender des Abt-Degen-Weintales."
Ebenso wird er später auch über den VGN mit Werbeaktionen bedacht und da gebe es eine gute Möglichkeit mit dem Zug bis Ebelsbach zu fahren, eine Wanderung nach Steinbach und zum Punkt "terroir f -22" und weiter nach Zeil zu unternehmen und mit dem Zug wieder die Rückfahrt in Richtung Bamberg oder Nürnberg anzutreten.
Er ist aber auch gut zu erreichen für die Radfahrer auf dem Radweg. Für Autofahrer sollen noch Parkplätze geschaffen werden. Die Bürgermeister der beiden Kommunen Ebelsbach und Zeil sind ja daran interessiert, dass dieser magische Ort im Weinberg "Nonnenberg" gut angenommen wird und dazu will man auch noch entsprechende Parkmöglichkeiten anbieten, denn keinesfalls darf der Verkehr oder das Parken auf den Wegen in den Weinbergen stattfinden.

Bürgermeister Martin Horn, Ebelsbach, bezifferte die Gesamtkosten für die Maßnahme auf rund 340.000 Euro, woran sich die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau mit 50 Prozent an den Baukosten beteilige, so dass ein Eigenanteil von circa 170.00 Euro übrigbleibe. Dieser werde von den acht Mitgliedsgemeinden des Abt Degen Weintales Haßfurt, Königsberg, Zeil, Ebelsbach, Oberhaid, Eltmann, Sand und Knetzgau mit je 10.000 Euro erbracht und den Rest finanzieren Sponsoren, Banken und die örtlichen Winzer. Als Projektträger trete die Gemeinde Ebelsbach auf, da der Hauptteil des Projekts auf dem Gebiet der Gemeinde Ebelsbach liege.

Die magischen Orte, wie sie auch genannt werden, sind nach Abschluss der Baumaßnahme schon von weitem an drei markanten Fahnen zu erkennen. In einer schönen Umgebung sind dort anspruchsvolle Wissensvermittlung und innovative Kommunikationsmethoden besondere Merkmale. Dazu gibt es eine terroir f-App, welche mit der gesamten Welt des Frankenweins verknüpft.
Wenn man sich schon die Weinberge hochmüht oder hinaufsteigt zu diesem terroir f-Punkt, dann kann es nicht schaden, eine kleine Vesper mitzunehmen und kurz innezuhalten. Bänke und Tische sollen ja bereitstehen. Und wenn dann noch Wein aus den Steillagen im Glas bereitsteht, kann der Moment an diesem magischen Ort nur perfekt sein.


