Die TenneT TSO GmbH möchte im Gewerbegebiet "In der Au" in Eltmann neben dem Umspannwerk ein lager- und Logistikzentrum einschließlich eines Schulungsbereichs errichten – wenn dies bis 2024 zu realisieren ist.
Der Zeitplan ist deshalb sehr sportlich, weil das Landratsamt in den Vorgesprächen eine Änderung des Bebauungsplans als nötig erachtet. Der Stadtrat Eltmann beantragte diese Änderung in seiner Sitzung am Mittwoch, 27.Juli.
Der bestehende Bebauungsplan sieht auf der gesamten Fläche mehrere Parzellen für kleinere Gewerbetreibende an. Die Stadt hatte den Bebauungsplan so gestaltet, weil die Nachfrage entsprechend eingeschätzt wurde. Da TenneT jetzt eine größere Fläche benötigt, muss der Bebauungsplan geändert werden.
Alternativstandorte werden geprüft
Der Stadtrat hat die Angelegenheit mehrmals nichtöffentlich vorberaten, dem Verkauf der Fläche zugestimmt und jetzt auch die Änderung des Bebauungsplans beantragt. Die Kosten für die Änderung trägt TenneT.
Bürgermeister Michael Ziegler geht davon aus, dass das Änderungsverfahren problemlos läuft und der Zeitplan eingehalten werden kann. TenneT wiederum machte keinen Hehl daraus, dass weiterhin alternative Standorte geprüft werden für den Fall, dass es in Eltmann Verzögerungen geben würde.
Erstmals fand die Stadtratssitzung wieder im Sitzungssaal im Rathaus statt, nachdem das Gremium in den vergangenen beiden Jahren vorwiegend in der Stadthalle getagt hatte. Der Zugang zum Rathaus ist derzeit nicht so gut zu finden, da der Vorplatz durch die Standesamts-Baustelle belegt ist. Zwischen Rathaus und Ritz wächst das neue Verwaltungsgebäude in die Höhe.
Gleichzeitig plant die Stadt den Bau eines weiteren Kindergartens, ein Feuerwehrhaus in Limbach und viele weitere Maßnahmen. Die Stadt ist daher Bauherr wie viele Privatleute auch und muss vor-, zwischen- und abfinanzieren.
Niedrige Zinsen sichern
Angesichts der jetzt wieder steigenden Zinsen ließen sich die Stadtratsmitglieder daher in der August-Sitzung über die Möglichkeiten von kommunalen Bausparverträgen informieren. Ziel ist es dabei, sich für längere Zeit verhältnismäßig niedrige Zinssätze für den Darlehensteil des Bausparvertrages zu sichern. Anders als bei klassischen Bausparverträgen sei es dabei auch möglich, das Bauspardarlehen auch gestückelt weiter zu geben, etwa als Bauherrenförderung.
Dass in den vergangenen Wochen die Darlehenszinsen merklich gestiegen sind, war natürlich allen Stadträten bereits bekannt. Um die drei Prozent liegen zehnjährige Finanzierungen derzeit. Das scheint im Blick auf die Zeit vor der Null-Zins-Politik nach wie vor niedrig. Dennoch bedeutet das für Bauherren, die 300.000 Euro finanzieren wollen, gegenüber einem Kreditabschluss im Januar diesen Jahres eine um 650 Euro höhere Monatsrate.
Der Stadtrat wird sich mit dem Kämmerer beraten, wie sich die Stadt bezüglich Baufinanzierung mittelfristig aufstellen wird. Gleichzeitig rechnet man im Gremium mit einem Abflachen der privaten Baunachfrage.
