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ZEIL (GER)
Tausend Stimmen für tausend Jahre
Redaktion
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:09 Uhr

„Ich wünsche mir, dass die Zeiler Bürger zur 1000-Jahrfeier 2018 ihre Heimatstadt mit einem 1000-Stimmenchor zum Klingen bringen“, sagt Klaus Diedering, der stolz auf seine Wurzeln ist, die in Ziegelanger gründen. Aus Liebe zu seiner Heimat und aus Begeisterung für das Singen organisiert er das stimmliche Event unter dem Motto: „1000 Stimmen für Zeil – ich bin dabei!“ Es soll am Pfingstsamstag, 19. Mai 2018, auf dem Marktplatz die Verbundenheit der Einwohner mit ihrer Stadt symbolisieren und die Gäste erfreuen.

Schon im vergangenen Jahr versprach er Bürgermeister Thomas Stadelmann, bei den Festivitäten zum Stadtjubiläum unter die Arme zu greifen. Inspiriert durch die 700-Jahrfeier der oberfränkischen Stadt Waischenfeld, bei der 2015 ein Chor aus 700 Sängern aus den einzelnen Ortstilen auftrat, kam dem begeisterten Sänger die Idee, zur 1000-Jahrfeier der Stadt Zeil einen Chor aus 1000 Sängern zu bilden. „Ich bin seit zehn Jahren Mitglied im Sängerkranz Zeil und dachte, dass es schön wäre, 1000 Bürger ebenfalls zum Singen zu bringen“, berichtet Diedering. Nicht nur Thomas Stadelmann zeigte sich begeistert, sondern auch Oliver Kunkel.

Denn er schrieb für das Ereignis eine Hymne auf Zeil, deren Refrain lautet: „Zeil am Main, das ist Fachwerk, Frohsinn, Frankenwein, Zeil am Main, da darf ich zuhause sein.“

Beim Informationsabend zum Stadtjubiläum im März dieses Jahres wurde das Lied vorgestellt. „Wer ein Prosit der Gemütlichkeit oder das Lied ,Glück und Segen‘ singen kann, wird auch keine Probleme mit der Zeiler Hymne haben“, verspricht Klaus Diedering. Er hat bereits alle 68 Vereine, die Kindergärten, die Schule und weitere Einzelpersonen im Stadtgebiet angeschrieben und um Teilnahme gebeten. „Bis jetzt haben sich 180 Sängerinnen und Sänger angemeldet, auch die beiden Kindergärten haben zugesagt“, freut sich der Organisator. „Aber die Resonanz müsste noch wachsen.“ Daher sind alle Vereine, Firmen, Organisationen und jeder Bürger aufgerufen, sich bis 31. Juli bei ihm per E-Mail an kdiedering@t-online.de, montags von 18.00 bis 20.00 Uhr unter Tel. 09524/54 04 oder persönlich bei ihm in der Bernd-Rüdenauer Straße 1 zu melden. „Es wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen“, meint Klaus Diedering. „Unser Sängerkranz wird das Lied in Kürze aufnehmen und auf YouTube einstellen“, sagte er.

Geplant ist, das Lied im nächsten Jahr an sechs Terminen gruppenweise unter der Leitung von Oliver Kunkel einzustudieren. Jeder Sänger muss aber nur an zwei Terminen anwesend sein. Dabei erhält er auch sein persönliches Armband, das für die Teilnahme nötig ist. Für Klaus Diedering ist entscheidend, etwas für seine Heimatstadt zu organisieren. Er, der in Würzburg geboren wurde und seit 1970 in Zeil wohnt, wusste lange nichts von seinen Wurzeln. „Erst spät habe ich erfahren, dass mein Urgroßvater mütterlicherseits Weinbergarbeiter beim Freiherrn von Rotenhan in Ziegelanger war und als Teil seines Lohns freie Logis in einer Wohnung in Ziegelanger 22, der heutigen Abt-Degen-Stube, erhielt“, sagt er.

„Dort wurde auch 1892 meine Großmutter geboren.“ Aus der Chronik des Sängerkranzes Zeil geht hervor, dass sich der Urgroßvater am 17. Januar 1898 bei dem Männerchor als Sänger vorstellte. Nach einer „Ballotage“ (Abstimmung mit weißen und schwarzen Kugeln) wurde er in den Chor aufgenommen. „Die Schwester meines Urgroßvaters wiederum war 1904 Mitglied des Kirchenchors Zeil“, sagt Diedering. „Als ich 1970 nach Zeil zog, fühlte ich mich hier gleich zuhause!“ Heute sei er voll integriert und fühle sich sehr wohl.

Die 1000-Jahrfeier ist für ihn auch ein Grund dankbar zu sein. „Wer hat schon einmal die Gelegenheit, an einer solchen Feier teilzunehmen?“ fragt er. „Das Schönste wäre wirklich, wenn 1000 Zeiler gleichzeitig so etwas Schönes wie einen Chor bilden, die neue Hymne singen und damit etwas für ihre Stadt tun“, betonte Klaus Diedering. „Zumal der zeitliche und finanzielle Aufwand sehr gering ist.“

Der BR werde die Veranstaltung begleiten und auch regionale Fernsehsender sollen eingeladen werden. Selbst wenn Vereine oder Gruppierungen bis Ende Juli die Anzahl ihrer Teilnehmer noch nicht genau wüssten, sollten sie sich anmelden. „Damit wir gemeinsam etwas Außergewöhnliches auf die Beine stellen können“, lautet Diederings Appell.

 
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