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THERES
Tablets erobern den Unterricht
Den offiziellen Startschuss für das digitale Lernen an der Johann-Peter-Wagner-Schule Theres gaben Schulleiterin Ulrike Binder-Vondran, die Bürgermeister Peter Kraus, Holger Baunacher und Matthias Schneider, Toni Binder von der Partnerschule in Ebern und Elternbeiratsvorsitzender Michael Winkler (von links).
Foto: Sabine Weinbeer | Den offiziellen Startschuss für das digitale Lernen an der Johann-Peter-Wagner-Schule Theres gaben Schulleiterin Ulrike Binder-Vondran, die Bürgermeister Peter Kraus, Holger Baunacher und Matthias Schneider, Toni ...
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 16.03.2017 03:39 Uhr

„Hartes p rechts, weiches b links“, erklärt Marlon seiner Schulleiterin Ulrike Binder-Vondran, während er blitzschnell auf das Leselernspiel auf dem vor ihm liegenden iPad reagiert. Die Johann-Peter-Wagner-Schule ist jetzt in allen Klassen digital.

Die drei Bürgermeister Matthias Schneider, Holger Baunacher und Peter Kraus sowie Elternbeiratsvorsitzender Michael Winkler schauten kürzlich in den Klassen, wie der digitale Unterricht so abläuft.

Ulrike Binder-Vondran und alle drei Bürgermeister sind überzeugt, mit dieser modernen Art des Lernens den Schulstandort Theres weiter gestärkt zu haben. Digitales Lernern, das bedeutet nicht, Kreide, Tafel, Bücher und Hefte komplett abzuschaffen, „aber das ist eine tolle Ergänzung“, erklärte Tim Lamm beim Rundgang. Er ist der Systembetreuer der Schule und Mitglied der Steuerungsgruppe aus fünf Lehrkräften.

„Geboren“ wurde die Idee, digitales Lernen an der Mittelschule und auch schon der Grundschule in Theres einzuführen „beim Familienkaffee“, lacht Ulrike Binder-Vondran. Ihr Bruder ist nämlich Toni Binder, der zusammen mit seinem Schulleiter Philipp Arnold schon die Mittelschule Ebern ins „Lernreich 2.0“ führte. Inzwischen ist Ebern als eine von nur zwei Schulen in Bayern „Digitale Schule 2020“ – und in den letzten zwei Jahren Partnerschule für Theres auf dem Weg zur Digitalisierung.

Lehrer machen begeistert mit

Bei den drei Bürgermeistern stieß sie auf offene Ohren, „obwohl die Schule ja erst kernsaniert wurde und auch die Einrichtung der Lernwerkstätten erst 25 000 Euro gekostet hat“, sagte die Schulleiterin. Beim Digital-Kongress am Haßfurter Schulzentrum gab es eine gute Gelegenheit, sich über Hard- und Software und das Drumherum zu informieren. „Ich bin total begeistert, wie viele Fortbildungen unsere Lehrkräfte mitgemacht haben“.

Gerade in Geometrie beispielsweise ist das White-Board (eine elektronische Schultafel) in Kombination mit den iPads zum einen ein zeitsparendes Instrument, zum anderen bietet es viele Möglichkeiten, Schülern unterschiedliche Zugänge zu einem bestimmten Lernthema zu bieten, erklärt Tim Lamm. Seine siebte Klasse ist mit dem ersten White-Board der Schule ausgestattet – finanziert aus einer Spende der Aktiv-Senioren und dem Preisgeld als „Inklusive Schule“. Das zweite wird der Schulverband finanzieren, kündigt Matthias Schneider an.

In der Grundschule setzt man derzeit noch eher auf die Kreide-Tafel, aber mit den Tablets kann Simone Goebel ihren Erst- und Zweitklässlern maßgeschneiderte Lernangebote machen. Das ist wichtig, vor allem für die Inklusionsschule in Theres. „Mindestens ein Drittel der Schüler in jeder Klasse haben einen besonderen Förderbedarf“, erklärt Ulrike Binder-Vondran. Gerade vor diesem Hintergrund sind beispielsweise auch die Diagnose-Programme der Lern-Apps ein Segen. Sie werten die Ergebnisse der Schüler aus und stellen ein individuelles Lern-Heft für die weitere Behandlung des Stoffes zusammen. Das ermöglicht eine Differenzierung, wie sie kein Lehrer mit üblicher Korrekturarbeit leisten kann.

„Und unsere syrischen Kinder lernen mit den iPads Deutsch, zusätzliche Lehrer für Deutsch als Fremdsprache haben wir ja leider nicht“, meint die Schulleiterin.

Bisher hat die Schule einen Klassensatz mit 16 iPads. Die sind in einem rollenden Koffer verstaut und werden stundenweise von den Lehrern gebucht. Eine Tablet-Stunde mindestens hat jeder der 154 Grund- und 116 Mittelschüler in Theres, auch in den Außenstellen Gädheim und Dampfach werden die Tablets künftig eingesetzt.

Runde 25 000 Euro hat der Schulverband in diesen eineinhalb Jahren in das Projekt digitales Lernern investiert und damit die Schule bereits gut aufgestellt für den neuen Lehrplan der Mittelschulen. Mitgenommen auf dem Weg wurden auch die Eltern, denn digitales Lernen bedeutet nicht nur, den Stoff des Lehrplans zu vermitteln, sondern auch den verantwortungsbewussten Umgang mit dem world-wide-web.

So wurden Eltern wie Kinder sensibilisiert für Gefahren im Internet, Themen wie üble Nachrede, Recht am Bild und Cybermobbing wurden angesprochen. Genau diese große Bandbreite, mit der die Schule das Thema umgesetzt hat, imponierte den drei Bürgermeistern, die sich direkt noch einmal in die Schule zurückwünschten.

 
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