Zur Adventszeit ist Schokolade sozusagen in aller Munde. Dass der Kakao-Anbau oftmals auch einen bitteren Beigeschmack hat, aber auch eine "Sweet Revolution" im Sinne des Fairen Handels möglich ist, darauf macht eine außergewöhnliche Ausstellung der Fair-Trade-Initiative Eltmann derzeit aufmerksam.
"Ich wollte diese Ausstellung zur Adventszeit auf jeden Fall zeigen", erklärte Elisabeth Müller-Förtsch im Gespräch mit dieser Redaktion, aber eine klassische Ausstellung sei derzeit ja nicht möglich. Deshalb suchten sie und Bürgermeister Michael Ziegler nach einer öffentlich zugänglichen Ausstellungsfläche und fanden diese in den Schaufenstern von zwei derzeit ungenutzten Läden in der Schottenstraße.
Die Hausbesitzer waren gerne dabei und hängten die Plakate auf. Darauf erfahren Passanten Hintergründe zum Kakao-Anbau, der vor allem in Westafrika oft mit Kinderarbeit verbunden ist – und zwar in einem solch ausbeuterischen Umfang, dass die Kinder nicht zur Schule gehen können. Weil schlechte Preise bezahlt werden, bleiben die Kakaobauern arm, beernten oft überalterte Bäume, deren Erträge sie durch Dünger zu steigern versuchen.
Die Fairtrade-Organisationen unterstützen kleinbäuerliche Kooperativen, zahlen ausreichende Preise, so dass es sich die Familien leisten können, auf die Arbeitsleistung der Kinder verzichten und diese in die Schule schicken zu können. In Gemeinschaftsprojekten entstehen aus den Fairtrade-Prämien vor Ort Kindergärten und Schulen. Dei Erzeuger werden bei der Umsetzung von nachhaltiger Landwirtschaft und Bioanbau unterstützt. Gleichzeitig wird regelmäßig überwacht, dass die Fairtrade-Standards eingehalten werden.
"Rund zwei Millionen Kinder leiden in Ghana und der Elfenbeinküste unter ausbeuterischer Kinderarbeit", so Bürgermeister Michael Ziegler. Mit der fairen "Stadtschokolade" aus Eltmann habe man hier nur ein Zeichen gesetzt. Im Weltladen gebe es gerade in der Vorweihnachtszeit viele Leckereien neben der Stadtschokolade, die auch in den Lebensmittelgeschäften Eltmanns (Bioladen und Edeka Gutbrod) erhältlich ist.
So haben Elisabeth Müller-Förtsch und deren Team neu im Sortiment Nougattaler mit Ingwer . Außerdem gibt es Lebkuchengebäck, gebrannte Cashewnüsse und Schoko Crispies. Für Pralinenliebhaber gibt es in diesem Jahr einen Adventskalender mit 24 Pralinen – und den fairen Nikolaus sowie Trinkschokoladen.