In Neuses am Raueneck ist es nun soweit: Vor 13 Jahren wurde dort schon über eine Hochwasserfreilegung nachgedacht, jetzt soll die Vergrößerung des Durchlasses unter der Kreisstraße HAS 50 mit dem sieben Meter hohen Straßendamm dafür sorgen, dass der Albersdorfer Mühlbach auch bei Hochwasser keinen Rückstau bildet.
„Damit wird erreicht, dass die Neuseser Badewanne nicht mehr vollläuft und die Bewohner des Ortes durch Hochwasser geschädigt werden“, sagte Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann, der mit Landrat Wilhelm Schneider und dem Leiter der Tiefbauverwaltung des Landratsamtes Haßberge, Alfons Schanz, und dessen Mitarbeiter Hubert Schramm zum Spatenstich gekommen war.
Schanz wies darauf hin, dass die Straße vor etwa 50 Jahren gebaut wurde. Die Stadt Ebern hat, wie Hennemann sagte, ein Hochwasserschutzkonzept in Auftrag gegeben. Dieses empfehle, den Durchlass gegen einen erheblich größeren auszutauschen. „Wir als Landkreis haben uns als Baulastträger bereit erklärt, den Durchlass auszutauschen und damit gleichzeitig die Traglast der Straße zu erhöhen“, sagte der Landrat. Die gute Fördersituation wurde nach seinen Worten genutzt.
Die Gesamtkosten bezifferte Schanz auf 540 000 Euro, wovon etwa 195 000 Euro aus Eigenmitteln der Stadt beziehungsweise des Landkreises finanziert werden müssen. Von diesen Kosten wird Ebern 40 und der Landkreis 60 Prozent tragen.
Wie Schramm erläuterte, vergrößere sich der Abflussquerschnitt um etwa 300 Prozent, da sich der Wellblechdurchlass von 2,60 mal 1,80 Meter auf 5,20 mal 4,10 Meter vergrößere. Auch die Kreisstraße HAS 51 zwischen Ebern und Gleusdorf, eine wichtige Verbindung zwischen dem Baunach- und Itzgrund, wird ausgebaut. Gleich nach dem Spatenstich in Neuses a. R. erfolgte dieser an der dortigen Kreisstraße. „Die Fahrbahnschäden auf dem etwa 1,4 Kilometer langen Teilstück sind stetig angewachsen und forderten Unterhaltungsmaßnahmen“, sagte Schramm vom Tiefbauamt des Landkreises Haßberge. „Deshalb“, so ergänzte Landrat Schneider, „war Handlungsbedarf notwendig.“ Nach den Worten von Ernst Schanz konnte die Fahrbahn den zunehmenden Verkehr, vor allem bei Begegnungen, nicht mehr aufnehmen. „Da wurde es mitunter sehr eng“, so Schanz.
Auch die unzulänglichen Sichtverhältnisse in Kurven- und Kuppenbereichen werden mit dem Neubau entschärft. „Für den Landkreis waren das Argumente, um den Ausbau der Kreisstraße HAS 51 zwischen Ebern und dem Abzweig Losbergsgereuth anzugehen“, so Schneider.
Bürgermeister Hennemann begrüßt den Ausbau, da er die Verkehrssicherheit deutlich erhöhe. Es werden auch Entwässerungseinrichtungen angepasst und die Straße von 5,50 auf sechs Meter verbreitert, sagte Schramm. Die Trassierung sei eine besondere Herausforderung gewesen, vor allem auf 400 Metern nach dem Ortsausgang Ebern. „Die jetzt gewählte Trasse stellt einen guten Kompromiss der verschiedenen Interessen dar“, sagte Schanz. Der Landrat dankte denen, die im Vorfeld als Grundstückseigentümer zu Kompromissen bereit waren.
Die Baukosten sind mit 1,66 Millionen Euro veranschlagt, wovon 664 000 Euro aus Eigenmitteln des Landkreises finanziert werden müssen. Bis Ende des Jahres soll die Maßnahme abgeschlossen sein, deren Start der Wiesen- und Ameisenbläuling verzögerte, wie Schanz sagte. Schramm zeigte einen Pfosten an der Böschung, der eine der Stellen markiert, wo der gesamte Boden umgesetzt werden muss und an anderer Stelle der Böschung entlang der Baustelle wieder eingesetzt wird. „65 solcher Spots haben wir im Bereich der Baustelle“, erläuterte Schanz.
Hennemann hielt es für wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Verkehrsteilnehmer die vorgegebene Umleitungsstrecke über Rentweinsdorf-Mürsbach nutzen sollen.