
Auch in diesem Jahr herrschte großer Andrang beim Neujahrsempfang der Stadt Haßfurt. Rund 300 Bürgerinnen und Bürger kamen in das Winterdorf auf dem Marktplatz. Unter dem Eindruck der schrecklichen Tat in Magdeburg, dem Anschlag auf dem dortigen Weihnachtsmarkt, forderte Bürgermeister Günther Werner (Wählergemeinschaft) am Anfang seiner Ansprache zu einer Schweigeminute auf.
Weiterhin erklärte das Stadtoberhaupt: "Wir spüren Verunsicherung in der Gesellschaft, die infolgedessen auch mit Antisemitismus und Hass konfrontiert ist." Viele Menschen könnten oder wollten Kritik nicht mehr sachlich äußern, sondern gingen immer mehr auf Angriff, wodurch der Umgang untereinander immer mehr verrohe.
Herausforderung durch Demokratiegegner
Das habe Bürgermeister Günther Werner erst wieder durch einen anonymen Brief Anfang Dezember erfahren müssen. Dieser habe nicht zitierfähige, äußerst rassistische und fremdenfeindliche Worte enthalten, so Werner, der Anzeige erstattet und den Brief der Kriminalpolizei für die weiteren Ermittlungen übergeben habe.

"Die wachsende Stimme der Demokratiegegner fordert uns heraus, unseren Werten und Prinzipien treu zu bleiben und uns aktiv für eine freie und faire Wahl einzusetzen. Nur mit einer stabilen Regierung und den Werten unseres Grundgesetzes können wir die soziale, wirtschaftliche und weltpolitische Lage sichern und gemeinsam für eine positive Zukunft unseres Landes und unserer Bevölkerung sorgen", erklärte der Bürgermeister, zusammen mit der Botschaft für das neue Jahr, fair und respektvoll miteinander umzugehen.
Dank an Stadtwerksleiter Norbert Zösch
Ein großes Dankeschön richtete Bürgermeister Werner an Stadtwerksleiter Norbert Zösch, der in diesem Jahr sein Amt in jüngere Hände legen und in den Ruhestand gehen wird: "Er hat mit seinen Visionen und seinem unermüdlichen Einsatz den Grundstein für Haßfurts Erfolg im Bereich erneuerbare Energien gelegt. Dank seiner Führung und seines Netzwerks ist die Stadtwerk Haßfurt GmbH heute ein Paradebeispiel für nachhaltige Stadtwerke in Deutschland und wurde 2024 verdient mit dem ersten Platz beim Stadtwerke Award ausgezeichnet."
Die Stadt Haßfurt werde in diesem Jahr weiter an ihrem grünen Fußabdruck arbeiten und zusätzliche Grünflächen gegen die Klimaerwärmung schaffen. Dafür sollen die Begrünung des Pierrelatte Platzes am Oberen Turm, die Beschattung durch Schirme mit Sitzgelegenheiten auf dem Marktplatz und weitere Baumplanzungen sorgen.
Innenstadt tot? Der Bürgermeister widerspricht
Bürgermeister Werner widersprach auch der Behauptung, dass die Haßfurter Innenstadt tot sei. Das Kaufverhalten der Bürgerinnen und Bürger ändere sich zwar oder Inhaber fänden in der Familie keine Nachfolger mehr, trotzdem habe man in der Kreisstadt einen gut aufgestellten Einzelhandel und ein hervorragendes Stadtmarketing, das immer bestrebt sei, den Verbraucherinnen und Verbrauchern etwas zu bieten. Das wurde Werner nach seinen Worten auch von vielen Unternehmern in der Innenstadt im vergangenen Jahr immer wieder bestätigt und die Arbeit der Stadt diesbezüglich gelobt.

Auch auf zwei große Feste, die im Jahr 2025 anstehen, machte Bürgermeister Werner aufmerksam. Zum einen feiert vom 1. bis 4. Mai der Stadtteil Sailershausen sein 950-jähriges Bestehen, verbunden mit dem Jubiläum 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Sailershausen. Ein ganz besonderer Tag ist danach der 6. Juli, denn da wird der traditionelle "Tag der Franken" in Haßfurt ausgetragen, zu dem viele Tausend Besucherinnen und Besucher erwartet werden.
Besinnliche Worte und Musik
Im Rahmen des Neujahrsempfangs sprachen der evangelische Pfarrer Thomas Prusseit und der katholische Diakon Manfred Griebel besinnliche Worte, in denen sie zu einem friedlichen Miteinander aufforderten. Der evangelische Posaunenchor unter der Leitung von Detlef Raudszus umrahmte die Feier musikalisch. Dabei erfreuten auch Claudia Karg und Kerstin Pudell als Solistinnen mit ihrem Trompetenspiel aus dem Rathausfenster das Publikum.