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KREIS HASSBERGE
Stimmen zur Landtagswahl: Das sagen die anderen Bewerber
Die Wähler und Wählerinnen haben entschieden: Steffen Vogel von der CSU bleibt Stimmkreisabgeordneter in Haßberge/Rhön-Grabfeld.
Foto: Peter Schmieder | Die Wähler und Wählerinnen haben entschieden: Steffen Vogel von der CSU bleibt Stimmkreisabgeordneter in Haßberge/Rhön-Grabfeld.
Wolfgang Sandler
,  Peter Schmieder
 und  Martin Sage
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:49 Uhr

Birgit Zirkelbach, Grüne

„Natürlich bin ich froh und dankbar, dass ich im Stimmkreis den zweiten Platz erreicht habe. Dafür danke ich den Wählern. Das Abschneiden der Grünen ist phänomenal. Ich habe nicht geglaubt, dass die positiven Prognosen tatsächlich so eintreffen und wir in Bayern zweitstärkste Partei werden. Aber wir haben die richtigen Themen gehabt wie Klimawandel und die Lebensgrundlagen der Menschen.

Wir sind für Herz statt Hetze. Wir haben auch einen super Wahlkampf gemacht und von Anfang an auf Zusammengehörigkeit und Zusammenarbeit gesetzt. Die CSU mit ihren Streitereien ist bei den Leuten nicht gut angekommen. Die SPD hat dramatisch verloren. Die Freien Wähler bieten sich jetzt wohl als Koalitionspartner an. (wos)

Gerald Pittner, Freie Wähler

Gerald Pittner ist zwiegespalten, was das Wahlergebnis angeht. Einerseits freut er sich über das gute Abschneiden seiner Partei in ganz Bayern; die Freien Wähler haben eines ihrer besten Wahlergebnisse eingefahren und besser abgeschnitten als die AfD – „was auch wichtig ist“. So könnte seine Partei vielleicht sogar zusammen mit der CSU die Regierungskoalition bilden.

Weniger zufrieden ist er mit dem Ergebnis in Unterfranken. Hier haben die Freien Wähler und er persönlich schlechter abgeschnitten. „Es ist ok, aber ich hatte mit mehr gerechnet“, sagt der Richter am Amtsgericht Bad Neustadt. Daher ist im Moment auch noch nicht klar, ob er selbst in den Landtag einziehen wird. Als „bitter“ bezeichnet er auch das gute Abschneiden der AfD. (pes)

Patrick Geßner, AfD

Er habe sich schon ein paar Prozentpunkte mehr für seine Partei erhofft, sagt Patrick Geßner, Direktkandidat der AfD. „Aber man darf nicht vergessen, dass wir eine neue Partei sind.“ Daran gemessen sei das Abschneiden des Landtagneulings doch recht gut. Und man dürfe die besondere Situation in Bayern nicht vergessen: „Hier haben wir mit der CSU und den Freien Wählern eine direkte und etablierte Konkurrenz um die konservative Wählerschaft.“

Dass aus den konservativen Lagern irgendwelche Angebote an die AfD zwecks Regierungsbildung kommen, hält Geßner für undenkbar. Die CSU habe dies ja klar ausgeschlossen. „Wir richten uns deshalb für die nächsten fünf Jahre auf unsere Arbeit in der Opposition ein“, blickte der AfD-Mann nach vorne. (mcs)

René van Eckert, SPD

„Ich habe mir persönlich mehr erwartet. Aber es ist, wie's ist. Ich finde es erschreckend, dass die AfD so stark ist. Wir hätten uns sowohl im Stimmkreis als auch auf Landesebene mehr erhofft. Aber wir sind mit unseren Themen, die ich für die wichtigen halte, nicht an den Bürger herangekommen. Vieles war von der Bundespolitik überlagert. Auf jeden Fall finde ich es gut, dass die CSU die absolute Mehrheit verloren hat und dass jetzt auch in Bayern ,normale' Koalitionen möglich sind. Die Grünen sind die klaren Sieger der Wahl. Der Wahlausgang muss jetzt auch ein klarer Auftrag an alle demokratischen Parteien sein, den Kampf gegen die AfD zu führen. Die sitzt nun auch in Bayern in zweistelliger Stärke im Parlament. Wir brauchen jetzt einen Pakt der Demokratie.“ (wos)

Karl Graf Stauffenberg, FDP

Er ist stolz darauf, dass er in seinem Stimmkreis mehr Erststimmen bekommen hat, als seine Partei an Zweitstimmen erreicht hat. Dennoch habe er auf mehr gehofft. Ob die FDP den Einzug in den Landtag schaffen würde, war zum Zeitpunkt des Gesprächs noch unklar. Der Eventmanager und Netzwerker kommentiert das Abschneiden der anderen Parteien: „Die CSU hat selbst viel dafür getan, dass sie das Ergebnis bekommen hat, das sie bekommen hat.“ Nur im Stimmkreis sei das wohl noch nicht angekommen.

Den Erfolg der AfD bezeichnet er als „Faustschlag ins Gesicht für jeden demokratisch denkenden Menschen“. Den Erfolg der Grünen im Landkreis Haßberge finde er gerade für einen Flächenlandkreis „erstaunlich“. (pes)

Florian Beck, Linke

„Knapp vier Prozent für die Linke finde ich gut, fünf Prozent wären schön gewesen. Mich hat's gefreut, dass wir einen Zuwachs verzeichnen konnten. Die CSU hat eine schöne Klatsche bekommen, die SPD noch mehr. Die Grünen können sich freuen, ich hoffe, dass sie ihre alten Ideale nicht vergessen. Man sollte sich gesellschaftliche Gedanken machen, wie es passieren konnte, dass mit der AfD eine Partei rechts von der CSU so viele Prozente holen konnte.“ (wos)

Christian Hänsch, Linke

„Ich bin sehr enttäuscht. Ich hatte gehofft, dass wir über fünf Prozent kommen und noch vor der FDP landen. Die kleinen Parteien wie ÖDP, mut oder Tierschutzpartei haben uns die Stimmen gekostet, die wir dazu gebraucht hätten.“ (wos)

 
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