
Allein schon die Zahl beeindruckte: 165 Feuerwehrleute nahmen an der groß angelegten Schauübung am Samstagnachmittag teil. Die Übung fand im Rahmen des Gemeindefeuerwehrtages statt, den die Freiwillige Feuerwehr Altenstein anlässlich ihres 140-jährigen Bestehens und der Kirchweih ausrichtete.
Kommandant Uwe Hein zeigte sich bei der anschließenden „Manöverkritik“ erfreut, dass sich alle 15 Wehren aus dem Gemeindegebiet Maroldsweisach beteiligt hatten. Außerdem waren die Wehrleute aus dem benachbarten Rabelsdorf mit von der Partie. Thomas Büchner, zweiter Kommandant der Altensteiner Wehr, führte als Einsatzleiter die Regie. Unter den Aktiven waren neben Bürgermeister Wolfram Thein seine beiden Stellvertreter Harald Deringer und Gunther Hartleb – ein Umstand, der laut Thein einzigartig sein dürfte.
Das angenommene Szenario: Ein Werkstattbrand auf dem Gelände der Firma Modellbau Treiber mit zehn vermissten Personen. Diese Vermissten zu finden und ins Freie zu bringen, war die Aufgabe für die zwölf Atemschutzträger aus Hafenpreppach, Maroldsweisach und Ditterswind. Hinzu kam die Rettung einer Atemschutzträgerin.
„Sie haben schnell und gut gearbeitet“, lobte Kreisbrandinspektor Peter Hegemann nachher die Spezialisten. Die Herausforderung für die anderen Wehren bestand darin, eine 1500 Meter lange Schlauchleitung zu verlegen, von der Zisterne am anderen Ende des Ortes bis ins Gewerbegebiet. Dies sei „von der Zeit her hervorragend gelungen“, sagte Hegemann. Der Schlauchwagen der Allertshäuser Wehr habe hier gute Dienste geleistet.
Die Einsatzbereitschaft der Wehrleute nicht nur bei Übungen wurde am Abend gewürdigt, als der Gemeindefeuerwehrtag auf dem Dorfplatz seine Fortsetzung fand. Stellvertretender Landrat Michael Ziegler überreichte den Kommandanten Volker Neu (Birkenfeld) und Dietmar Bayer (Marbach) das Feuerwehrehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst. Ebenfalls seit 25 Jahren mit dabei ist Udo Posekardt (Marbach), auf 40 Jahre bei der Feuerwehr bringt es Wolfgang Brehm (Hafenpreppach).
„Mit Ihrer Hilfsbereitschaft und Ihrem Opfermut praktizieren Sie bei jedem Einsatz, bei jeder Übung Nächstenliebe“ sagte Ziegler mit Bezug auf den Wahlspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“. Die aktiven Mitglieder der Wehren im Gebiet des Marktes Maroldsweisach lobte Ziegler als „sehr vorbildlich“: „Sie opfern viele Stunden ihrer Freizeit, um sich regelmäßig weiterzubilden und für den Ernstfall zu üben.“ Zudem werde eine tolle Jugendarbeit geleistet, aktuell gehören 29 Jungen und vier Mädchen der Jugendfeuerwehr an.
Trotzdem macht das Problem der nachlassenden Mannschaftsstärken – das „uns große Sorge bereitet“, so Ziegler – auch vor den Wehren in der Marktgemeinde nicht Halt. Ein Großteil von ihnen habe weniger als 27 Aktive, einige sogar weniger als 18 Aktive. Es gelte, zukunftsfähige Strukturen zu schaffen, um die Schlagkraft der Wehren zu erhalten, sagte Ziegler mit Blick auf dieses weit verbreitete Problem. „Ich hoffe, dass wir da vorankommen und gemeinsam Lösungen finden“. Kreisbrandrat Ralf Dressel würdigte ebenfalls das Engagement der Feuerwehrmänner. „Ihr beweist mit eurer Einsatzbereitschaft sowohl Mitmenschlichkeit als auch Bürgersinn“, sagte Bürgermeister Wolfram Thein. „Es war für euch immer selbstverständlich, mitzuhelfen, wenn ihr gebraucht wurdet“, lobte er, „zu jeder passenden oder auch unpassenden Stunde wart ihr einsatzbereit“.
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