Die Verabschiedung von verdienten Gemeinderäten sowie die Verleihung der Bürgermedaille in Bronze und Silber standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Knetzgauer Gemeinderats.
Bürgermeister Stefan Paulus hob die Arbeit von Elisabeth Ambros, Josef Bauer, Walter Johannes, Manfred Persch und Egon Stumpf sowie von Ortssprecher Georg Köhler hervor. Die Ehrung der verhinderten Räte Achim Einig und Heinz Buhlheller, die ebenfalls aus dem Gremium ausgeschieden sind, wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Die Bürgermedaille in Bronze (zwölf Jahre Tätigkeit als Gemeinderat) erhielten Friedbert Betz und Mark Zehe, die Gemeinderäte bleiben, sowie der inzwischen ausschiedene Manfred Persch. Seit 18 Jahren engagieren sich Robert Beetz, der dem Gremium erhalten bleibt, sowie die ausgeschiedenen Räte Josef Bauer und Johannes Walter. Sie wurden mit der Silbermedaille am Bande ausgezeichnet.
Laut Gemeindeoberhaupt gehöre es zu den Aufgaben eines Gemeinderates, weitreichende Beschlüsse zu fassen und nachhaltig Kommunalpolitik zu gestalten, auch wenn die Beschlüsse nicht immer mehrheitsfähig in der Bevölkerung Akzeptanz fänden. Vieles hätten die ausscheidenden Kommunalpolitiker in ihrer Zeit als Gemeinderat hautnah miterlebt, manchmal auch mitgelitten. Aber sie hätten nie aufgegeben, sich für das Wohl der Gemeinde einzusetzen, lobte Paulus. Durch das kommunalpolitische Wirken hätten die Räte gezeigt, dass es Sinn mache, sich zu engagieren und einzubringen, um dadurch das Lebensumfeld zu verbessern. Paulus dankte den Räten für ihre Vorbildfunktion.
Georg Köhler war von 2008 bis 2014 Ortssprecher von Wohnau. Im kleinsten Knetzgauer Gemeindeteil wurde in seiner Amtszeit viel bewirkt, etwa die Fertigstellung der Kläranlage und die Renaturierung des Saarwiesenbaches.
Ebenfalls eine Amtsperiode gehörte Egon Stumpf (FDP) aus Eschenau dem Gemeinderat an. Neben seiner Tätigkeit als Gemeinderat war und ist Egon Stumpf gemeinsam mit seiner Frau Eleonore Botschafter für die Kultur in der Region. Stumpfs Wirken beschränkte sich nicht nur auf Kultur und die Dorferneuerung in Eschenau, er engagierte sich auch sozial.
Im Jahr 2002 wurde Manfred Persch (CSU) erstmals in den Gemeinderat gewählt. Fest in Westheim verwurzelt, war er unter anderem an den Projekten Radwegebau, Krebsensee, Dorferneuerung und Offener Treff beteiligt. Mit seinem Engagement beim TSV Westheim, wo er sich als Elferrat einbringt, war Persch stets ein gefragter Ansprechpartner der Westheimer Bevölkerung für die Lösung von Problemen.
Von 1996 bis 2014 hat Walter Johannes (SPD) pragmatisch und unorthodox Gemeinderatsarbeit gemacht. Dabei war ihm die Berücksichtigung heimischer Firmen genauso wichtig wie der Einsatz gegen sinnlose Geldausgaben. Als Mitglied in vielen Vereinen hatte er stets ein Ohr für die Wünsche und Bedürfnisse seiner Mitbürger und trug so in hohem Maße zur Gestaltung des Hainerter Dorflebens bei. Walter Johannes sagte im Gemeinderat offen seine Meinung. Klarheit und Fairness waren seine Markenzeichen.
Auch Josef Bauer (Mündige Bürger) gehörte 18 Jahre dem Gemeinderat an. Wie wohl kein Anderer verfügt er über ein umfangreiches Fachwissen. So war es dem scheidenden Westheimer Rat immer ein Anliegen, möglichst wenig Aufsehen zu erregen, dafür aber stets sachlich zu arbeiten. Ob Flurbezeichnungen, Baurecht oder land- und forstwirtschaftliche Fragen – Josef Bauers Wissen trug erheblich zum Profit der Gemeindeverwaltung bei. Nicht nur die Dorferneuerung in Westheim trägt seine Handschrift. Als örtlicher Beauftragter seiner Gemeinde hat er sich eingebracht und große Verdienste erworben.
Nur wenige Kollegen können eine ähnlich lange Amtszeit aufweisen wie Elisabeth Ambros (CSU), die nach 24 Jahren aus dem Gremium ausscheidet. Hinzu kommen unzählige Ehrenämter in der Gemeinde und im Landkreis. Stets klare Ziele vor Augen, hat Elisabeth Ambros im Gemeinderat nicht nur abgestimmt, sondern sich auch für ihre Ziele eingesetzt. Dies galt in punkto Seniorenheim der Caritas genauso wie in Sachen Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit. Aber nicht nur große Projekte waren der erfahrenen Kommunalpolitikerin wichtig, sondern auch Projekte, die Zeitaufwand erforderten und die der Öffentlichkeit weniger bekannt waren, so die Arbeit im Krankenhausbesuchsdienst oder das Engagement für den Naturschutz. Als Initiatorin hat sie in Knetzgau viele Projekte angestoßen, wie etwa die Integrationsarbeit mit Aussiedlern. Bei Gratulationsfesten vertrat sie im Gemeindebereich als Kreisrätin auch den Landrat. Elisabeth Ambros sei zwar aus dem Gemeinderat ausgeschieden, aber mit ihrem ehrenamtlichen Engagement und Ideenreichtum aus der Gemeinde nicht wegzudenken.
