Für alle Brüder und Schwestern in Hopfen und Malz gab es am Samstag im Hofheimer Pfarrheim wieder einmal Deftiges für den Magen und die Ohren. Zum 21. Mal lud der Verein Frohsinn zum Starkbierfest mit Haxen, Schäufele und Grillbauch und die Salvatorgemeinde folgte treu dem Ruf.
Höhepunkt des Abends war wieder der Auftritt von Bruder Barnabas, der diesmal eigentlich Schwester Barnabas hätte heißen müssen: Denn erstmals hielt mit Dritter Bürgermeisterin Julitta Ott eine Frau die Fastenpredigt, noch dazu in Reimform. Sie verteilte Seitenhieben gegen den amerikanischen Präsidenten und den britischen Brexit, prangerte aber auch den Umgangston in der Bundesregierung an, wenn zwischen der Angela und dem Horst die Fetzen fliegen: „Da werden Reden geschwungen, da hat jeder sein eigenes Liedchen gesungen, um dann am Schluss – ich trau mers kaum zu sagen – wieder zusammen über die Opposition zu klagen. So kommen wir nicht weiter in unserem Lande, wie wir uns zeigen ist manchmal eine Schande“ meinte Barnabas und empfahl: „Schaut nach Hofheim zu Ott und Borst. Auch die sind von verschiedenen Parteien, doch hört ihr sie jemals schreien? Nein, hier wird miteinander diskutiert, damit in Hofheim was passiert.“
Schadstofffreie Oldtimer?
Auch die deutschen Fußball-Nationalkicker bekamen wegen des frühen WM-Ausscheidens ihr Fett weg: „Die Löwen vom Jogi waren zahnlos und zahm. Sie warn zu behäbig, sie warn einfach lahm.“ Auch das lokale Geschehen nahm Barnabas unter die Lupe. „Das BMW-Treffen unter Polizeischutz stand, Befürchtung zu viel Abgase im Land. Beim Oldtimertreffen der Prominenz übte die Polizei allerdings Abstinenz. Sind Oldtimer-Abgase von besserer Qualität, fragt man sich von früh bis spät!“ reimte Barnabas.
Auch Busfahrer Werner Krug wurde wieder einmal von Barnabas erwähnt. Bei einer Fahrt nach Südtirol soll er vergessen haben, eine Kofferraumklappe zu schließen – mit schmerzhaften Folgen: „Die Klappe mit vollem Gewicht rauscht ihm über das Gesicht. Doch heute kann er wieder lachen, Maladdich, Maladdich was machst du für Sachen“ fragte Barnabas.
Glückliche lange Bauarbeiten
Dass die Sanierung der Hauptstraße auf sich warten ließ, habe positive Seiten. Denn: „Straßenverbesserungsbeiträge werden nicht mehr erhoben, was für ein Glück, dass der Umbau solang wurde verschoben.“ Einen Brunnen neben dem Haus des Bürgermeisters zu bohren, wo einst Hofheims erste Tankstelle war, davon rät Barnabas ab: „Lasst lieber die Bohrung, des gibt keinen Sinn. Sonst stoßt ihr auf Diesel oder Benzin. Und der Bürgermeister ändert seinen Namen dann ganz in JR von Hofheim und Hofheimer Allianz.“
Dass Skulpturen die Hauptstraße verschönen, daran müsse man sich erst gewöhnen. „Die Mutter der Stadt eine Frau ohne Haupt und ein Orakel mit Sprüchen, wenn man dran glaubt. Eine übergroße Biene den Kreisel bewacht, was die bisherige Aufsicht wohl macht? Hofheim ein Stadt mit Kunst und Flair, liebe Zuhörer, was will man mehr?“, reimte Barnabas.
Für die Tänzerinnen und Tänzer der Volkstanzgruppe Nassach, die danach die Bühne betraten, hoffte Barnabas, dass sie nicht das Navigationsgerät benutzen mussten. Denn: „Ein LKW wollte auf die A 7 und ist in Nassach hängen geblieben. Sein Navi hat ihn nach Nassach gelotst. Ihr könnt mir glauben: der war erbost“ wusste Barnabas am Ende seines Vortrags, für den Julitta Ott stürmischen Applaus erntete.
Neben der Volkstanzgruppe Nassach sorgten „Die Blechvögel“ aus Gereuth (Gemeinde Untermerzbach) für die musikalische Unterhaltung des kurzweiligen Abends.