Standpunkt: Beunruhigendes Desinteresse
Über das erfolgreiche „Schwimmfix“-Projekt dürfen sich in erster Linie die Kinder freuen. Sie haben gezeigt, dass auch scheinbar Unmögliches machbar ist. Sie waren es, die Überzeugungsarbeit geleistet haben in einem Bereich, der zunehmend mit erschreckenden Zahlen und Fakten aufwarten muss: Immer weniger Grundschüler können schwimmen, und – das ist das Beunruhigende – immer weniger Eltern interessieren sich für die Schwimmfähigkeit ihrer Kinder.
Insofern sollten gerade sie das Signal, das das Schulprojekt „Schwimmfix“ aus Unterfranken sendet, nicht missverstehen. Nicht die Schule ist verantwortlich für die Schwimmfähigkeit der Kinder, sondern die Eltern. Die Schule kann hier immer nur unterstützend wirken. Wer glaubt, er könne sich jetzt zurücklehnen, weil das Kind das Schwimmen ja irgendwann im Schullandheim lernen wird, irrt. Natürlich gibt es viele Gründe, warum Schwimmbadbesuche nicht immer machbar sind. Am häufigsten werden die Argumente „keine Zeit“, „zu teuer“ oder „kein Schwimmbad in unmittelbarer Nähe“ genannt. Doch kein einziger dieser Gründe rechtfertigt die tödliche Gefahr, der Kinder ausgesetzt sind, wenn sie nicht schwimmen können.
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