Wahre Frühlingsgefühle kamen am Samstag beim Konzert der Stadtkapelle Zeil auf, das unter dem Motto „Liebe“ stand. Die anspruchsvolle Blasmusik, die die Musiker unter ihrem Dirigenten Heimo Bierwirth boten, begeisterte am Samstag die etwa 300 Zuschauer im Rudolf-Winkler-Haus.
Klimawandel musikalisch verarbeitet
Die Liebe zur Natur gaben die Musiker mit dem Stück „Schmelzende Riesen“ preis, bei dem es um Klimaerwärmung und den Rückzug der Gletscher ging. Hierbei spielte eine erweiterte Percussion-Gruppe, weshalb Michael Strätz nach 16 Jahren erstmalig nicht am Schlagzeug saß, sondern unter anderem am neu angeschafften Xylofon spielte. Seinen ersten Auftritt überhaupt am Drumset hatte der junge Florian Reitz, während Nick Naumann, sonst Trompeter, diesmal auf die Pauken haute.
Unter anderem mit kräftigen Tönen aus der Tuba wurde der berühmten österreichischen Kaiserin Elisabeth gedacht. Mit dem „Kaiserin-Sissi-Marsch“ wurde das Publikum schwungvoll in eine längst vergangene Zeit entführt. Ebenso herzlich ging es mit Liedern aus dem Musical „Grease“ zu. Besonders die Saxofone glänzten hier bei den liebevollen Tönen aus dem Jahr 1959.
Neben weiteren Stücken wie zum Beispiel „Summer of '69“, „Wade in the Water“ oder „The Best of Phil Collins“ kamen auch die Liebhaber der klassischen Blasmusik nicht zu kurz. Mit der Polka „Böhmische Liebe“ hatte der Tiroler Ausnahme-Tubist und Komponist Mathias Rauch genau das richtige Stück für das Zeiler Frühjahrskonzert geliefert.
Stolz auf den Nachwuchs
Stolz war Vorsitzender Norbert Strätz auf den Nachwuchs der Stadtkapelle. Dem Jugendorchester und der Bläserklasse wurde ein breiter Raum eingeräumt, um ihre Können zu präsentieren. Die Kinder glänzten mit Stücken wie „You'll be in my Heart“ oder „Accidentally in Love“. Auch hier schwang Heimo Bierwirth den Dirigentenstab. Zur Vorbereitung auf ihren großen Auftritt war das Jugendorchester kürzlich zur Vorbereitung auf einem Probenwochenende in Lichtenfels gewesen, was sich nun hörbar bemerkbar machte. Auch bei der vom Publikum geforderten Zugabe am Schluss des Abends spielten die Kleinen gemeinsam mit den großen Musikern unter anderen „Guten Abend, Gute Nacht“.
Ergänzt wurde der Abend durch Ehrungen. Peter Detsch, Kreisvorsitzenden des Nordbayerischen Musikbundes, zeichnete Gerhard Kernwein für 50 Jahre aktives Musizieren aus. Dietmar Herrnleben wurde für 20 Jahre und seine Tochter Simone Herrnleben für 10 Jahre Mitspiel in der Stadtkapelle geehrt. Für ihre langjährige Tätigkeit im Verein erhielten zudem Günther Strätz (25 Jahre), Joachim Fest (15 Jahre) und Svenia Marquardt (10 Jahre) ebenfalls Auszeichnungen.