Der 1. FC Haßfurt möchte im kommenden Jahr während der Endrunde der Fußballweltmeisterschaft bei sieben Spielen ein „Public Viewing“ in seinem Stadion veranstalten. Dazu erhält er von der Stadt Haßfurt einen Zuschuss in Höhe von 5000 Euro.
Vor einigen Jahren hatte die Stadt Haßfurt selbst einmal eine solche Veranstaltung auf dem Marktplatz in Betracht gezogen, aufgrund des Kostenrisikos jedoch Abstand davon genommen. Daraufhin hatte die Brauerei Göller in Zeil die Spiele der Deutschen Nationalelf bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und der Fußballeuropameisterschaft 2016 auf ihrem Gelände übertragen. Da dort im nächsten Jahr kein Public-Viewing mehr stattfinden soll, möchte der 1. FC Haßfurt in die Bresche springen und den Fußballfreunden die Gelegenheit geben, die Spiele im Stadion in Gesellschaft Gleichgesinnter mitzuverfolgen. Doch der Verein hat im Vorfeld Kosten von rund 77 720 Euro eruiert und ist jetzt bei der Industrie und der Geschäftswelt in Haßfurt auf der Suche nach Sponsoren. Von der Stadt Haßfurt hat er deshalb einen Zuschuss von 5000 Euro beantragt. Die Stadtverwaltung beziehungsweise die Kämmerei schlug dem Finanz- und Hauptausschuss jedoch vor, dem Verein keinen festen Zuschuss zu gewähren.
Vielmehr sollte eine Verlustbeteiligung von 5000 Euro in Aussicht gestellt werden, da ein städtischer Zuschuss im Fall eines Überschusses nicht benötigt würde.
Das sahen die Ratsmitglieder in der Diskussion, in der Stadtrat Manfred Stühler als Vorsitzender des 1. FC Haßfurt ebenso wie von der Beschlussfassung ausgeschlossen war, jedoch völlig anders. „Wir sind die Kreisstadt und haben jetzt die Chance für eine solch lobenswerte Veranstaltung. Doch der FC braucht erst einmal ein gewisses Grundkapital, um aus den Startlöchern zu kommen“, betonten sowohl Michael Schlegelmilch als auch Michael Zehe. „Der Zuschuss sollte es uns daher wert sein!“
Auch Stephan Schneider befand, dass die Startkosten gedeckt werden müssten. „Wir sollten froh sein, dass sich ein Verein für die Übertragung der Spiele einsetzt, nachdem wir es als Stadt nicht geschafft haben“, sagte er.
Für Michael Weber stand fest: „Das ist eine tolle Geschichte und dadurch gewinnt Haßfurt an Image. Wir sollten nicht erst einen eventuellen Verlust abwarten. Denn wenn alle möglichen Sponsoren so denken, wird nichts aus dem Public Viewing.“ Außerdem hätte der 1. FC mit seinen fleißigen Helfern auch im Fall, dass ein Überschuss erwirtschaftet werde, den Zuschuss verdient. Nachdem auch Norbert Geier für den Zuschuss ohne Bedingung plädiert hatte, stimmten alle Stadträte einstimmig dem Zuschuss in Höhe von 5000 Euro zu.
Anschließend betonte Manfred Stühler: „Ich werde keine Unterschrift leisten, ohne vorher nicht mindestens 80 Prozent der Kosten gedeckt zu haben.“