Besuch aus Berlin hatte die Bäckerei Schlereth am Freitag: Florian Pronold (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, wurde durch die Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar (SPD) auf den Start des Mehrwegbechers "Recup" aufmerksam und erkundigte sich vor Ort über das umweltfreundliche Projekt im Landkreis Haßberge. Ebenfalls dabei waren die SPD-Kreisvorsitzende Johanna Bamberg-Reinwand und Bezirksrat Bernhard Ruß (SPD).
Die beiden Juniorchefinnen Julia und Vera Schlereth erklärten, dass seit der Einführung vor rund zwei Monaten der Mehrwegbecher "Recup" sogar mehr Verwendung bei den Kunden findet, als gedacht. Die Idee zu dieser dauerhaften Aktion hatte Jürgen Heinl aus Sylbach, seines Zeichens Verkaufsleiter bei der Bäckerei Schlereth. Jetzt in der Corona-Pandemie gestiegen, war der Anteil der sogenannten To-go-Becher schon vorher ein nicht übersehbarer Anteil bei der Abfallentstehung. Das wollte Jürgen Heinl ändern und holte weitere sechs Bäckereien mit ihren Filialen mit ins Boot.
Becher hält bis zu 1000 Spülgänge aus
Bei der Auswahl des Anbieters legte Jürgen Heinl großen Wert darauf, dass es möglichst viele Verkaufsstellen gibt. Denn in einem ländlich geprägten Gebiet wie dem Landkreis Haßberge könnte sich nach seiner Einschätzung ein rein auf die Region beschränktes System nie durchsetzen. Die Wahl fiel dann auf die Firma Recup aus München, ein junges Unternehmen, das 6700 Ausgabestellen bundesweit hat, darunter auch in den Nachbarlandkreisen Schweinfurt und Bamberg. Recup heißt auch der Mehrwegbecher, der aus Polypropylen (PP) besteht und nach Firmenangaben 100 Prozent recycelbar, BPA- und schadstofffrei ist. Ein Becher soll bis zu 1000 Spülgänge in einer Geschirrspülmaschine aushalten und somit die gleiche Anzahl Einweg-Becher ersetzen. Der Pfandbetrag für den Kunden beträgt einen Euro, den er gegen Rückgabe des Mehrwegbechers an jeder beliebigen Ausgabestelle zurückerhält.
Förderung für E-Auto eines Pflegediensts
Pronold zeigte sich begeistert von der erfolgreichen Umsetzung: "Es muss einfach und praktikabel sein, dass nehmen es die Kunden auch an". Vor dem Termin in Knetzgau war der Staatssekretär ebenfalls in Sachen Umweltschutz in der Region unterwegs. Zusammen mit Sabine Dittmar überreichte er einem Intensivpflegedienst im Wülfershäuser Ortsteil Eichenhausen (Lkr. Rhön-Grabfeld) einen Scheck in Höhe von 12 000 Euro. Diese Förderung des bundesweiten Flottenaustauschprogramms "Sozial & Mobil" hilft sozialen Einrichtungen bei der Umstellung ihres Fuhrparks auf Elektromobilität. Dabei sind 10 000 Euro für die Anschaffung eines neuen E-Autos vorgesehen, während der restliche Betrag für die Errichtung einer privaten Ladestation gedacht ist.