
"Die Flurneuordnung Limbach wird immer mit dem Namen Manfred Schmitt verbunden bleiben". Das sagte Jürgen Eisentraut von Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) am Donnerstag im Sitzungssaal des Landratsamtes in Haßfurt. Im Auftrag von Michaela Kaniber, der Bayerischen Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, überreichte der Behördenleiter Manfred Schmitt aus Limbach in Anerkennung seines besonderen und langjährigen Einsatzes für den ländlichen Raum die Staatsmedaille in Bronze. Die Auszeichnung, die nur alle zwei Jahre verliehen wird, ging im laufenden Jahr an nur zwölf Persönlichkeiten in Bayern.
Seit 1986 bis heute ist Manfred Schmitt Mitglied des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft Flurneuordnung Limbach und örtlicher Beauftragter. Landrat Wilhelm Schneider hob in seiner Ansprache das ehrenamtliche Engagement hervor: "Mit Sachverstand und Verantwortungsbewusstsein leistet Manfred Schmitt einen wertvollen Beitrag dazu, dass unser Landkreis lebenswert bleibt. Eltmanns Zweiter Bürgermeister Hans-Georg-Häfner ergänzte: "Es ist wichtig, dass es noch Leute gibt, die im Ehrenamt etwas bewirken. Wir als Stadt Eltmann hätten das, was Manfred Schmitt erbracht hat, nie leisten können". Die hervorragende Zusammenarbeit mit dem ALE lobte Raimund Wendel, der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft Limbach.
Nur eine Stimme weniger als der Altbürgermeister
In seiner Laudatio stellte Eisentraut heraus, dass bereits bei der ersten Vorstandswahl der Teilnehmergemeinschaft Limbach im Jahr 1986 die Grundstückseigentümer Manfred Schmitt mit damals gerade einmal 31 Jahren auf den zweiten Platz des Vorstands gewählt haben. Schmitt hatte nur eine Stimme weniger bekommen als der langjährige Altbürgermeister, damals eine kleine Sensation, so Eisentraut.
Da Schmitt offensichtlich das allgemeine Vertrauen der Mitbürger und des Vorstandes genoss, hat ihn der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft bereits ein Jahr später zum örtlich Beauftragten gewählt. In dieser Funktion vertritt er bis heute alle Grundstückseigentümer von Limbach und ist gegenüber dem Amt für Ländliche Entwicklung der erste Gesprächspartner.
Dies war damals eine neue Herausforderung für Schmitt. Nach Jugendarbeit in der Pfarrei war er zeitweilig im Pfarrgemeinderat und im Vorstand der Feuerwehr aktiv. Frühzeitig war er Ortsobmann des Bauernverbandes, eine Funktion, die er bis heute wahrnimmt.
Seit 1986 Ökolandwirt
Nach der landwirtschaftlichen Lehre und dem Erwerb des Meisterbriefes übernahm er bereits 1984 den Familienbetrieb vom Vater. Bereits damals erkannte Manfred Schmitt die Bedeutung der Bodenbiologie, aber auch, dass eine ökologische Landwirtschaft Sinn macht und langfristig notwendig ist. 1986 stellte er auf ökologische Bewirtschaftung um. Praktisch und ideell unterstützte ihn hierbei seine Ehefrau Luitgard, die sich nach Abschluss ihres Studiums als Bauingenieurin beruflich neu orientierte.
Während Schmitt seinen Hof umstellte, plante der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft die durch den Autobahnbau erforderlichen und für die Grundstückszusammenlegung notwendigen neuen Wege. Da das Flurneuordnungsverfahren nahezu vollständig im Landschaftsschutzgebiet beziehungsweise FFH-Gebiet liegt, war ein umsichtiges Vorgehen erforderlich. Schmitt hat als erfahrener Landwirt sein umfangreiches Wissen eingebracht. Bei der Wegplanung hat er naturverträgliche Trassen vorgeschlagen. Die Auflösung einer Baumschule im Naturschutzgebiet und den Ersatz durch Trockenrasenflächen initiierte er nicht nur mit, sondern übernahm auch die praktische Umsetzung und Pflege.
Bei Einwendungen zeigte Schmitt Lösungswege
Geholfen hat Schmitt auch bei der Wertermittlung für alle alten Grundstücke. Selbst den auswärtigen Sachverständigen konnte er wertvolle Hinweise geben. Bei der Neuverteilung der Grundstücke 2010 hat er mit seiner hervorragenden Orts- und Sachkenntnis im Vorstand wichtige Ansätze vermittelt. Bei Einwendungen oder Beschwerden hat er Lösungswege aufgezeigt und seine eigenen Interessen hinten angestellt.
Wichtig war Manfred Schmitt, darauf hinzuweisen, dass er nur seine Aufgabe erfüllt habe und die Ehre auch seinen Mitkollegen vom Vorstand der Teilnehmergemeinschaft gelte, die bei der Feierstunde durch Wegbaumeister Gregor Lediger und Siebener-Obmann Andreas Viering vertreten waren. Es sei sein Ziel gewesen, dass man sich auch nach der Flurneuordnung "wieder in die Augen schauen kann", sagte Schmitt. Dies könnten die Limbacher Grundstückseigentümer, wie Behördenleiter Eisentraut ausführte, gerade auch dank Schmitts besonderen Engagements.

