
Die St. Matthäus-Kirche in Breitbrunn steht mit ihrem wuchtigen Sandsteinbau auf einer Anhöhe in Breitbrunn und wurde in den Jahren 1928 bis 1931 erbaut. Sie erfuhr seit dieser Zeit auch einige Renovierungen und in der letzten Woche bekämpfte die Kirchengemeinde den Holzwurm, um Altäre, Orgel, Heiligenfiguren und anderes mehr vor dem Holzfraß zu schützen.
Der gemeine Nagelkäfer, der im Volksmund Holzwurm genannt wird, macht natürlich auch vor Kirchen nicht halt. Wenn aus den Holztreppen, Kruzifixen oder Holzfiguren die Späne rieseln, dann ist es höchste Zeit, diesem bunten Treiben des Holzwurms Einhalt zu gebieten. Dazu hatte sich die Kirchengemeinde entschlossen und sich für eine Begasung des Kirchenraumes entschieden, die bei einem Kostenaufwand von über 20.000 Euro liegt.

Damit das Begasungsmittel in ausreichend hoher Konzentrationen einwirken kann, musste die Kirche zunächst abgedichtet und alle Türen, Fenster und Öffnungen versiegelt werden. Dann wurde der zugelassene Sulfurylfluorid-Stoff hineingeblasen. Er dringt dann überall ins Holz ein und tötet Eier, Larven, Puppen und Käfer des Holzwurms.
Drei Tage lang befand sich der Kirchenraum in diesem Zustand, bevor das Gas-Luftgemisch über Schläuche wieder abgesaugt wurde. Die Kirchengemeinde bot auch interessierten Bürgern die Möglichkeit an, vom Holzwurm befallene Gegenstände ihres Haushaltes gegen eine kleine Spende mitbehandeln zu lassen. Davon wurde reger Gebrauch gemacht und man sah fast 100 Teile aufgereiht, angefangen vom Holzschaukelpferd der Kinder über Bücher bis hin zu kleinen Schränken und Wohnungsausstattungen.

Im Laufe der Arbeiten entdeckte die Fachfirma an der Kirche aber auch noch zwei Stellen, die nicht mit begast worden waren, aber auch sehr stark vom Holzwurm befallen waren. Es waren die Decke über der Sakristei, die mit einem Anbau an die Kirche verwirklicht wurde, sowie die Überdachung des Eingangsbauwerks am Kircheneingang. Kurzfristig entschied sich die Kirchenverwaltung noch dazu, auch diese beiden Bauteile einer Holzwurmbehandlung zu unterziehen. Dies hätte sowieso nicht über ein Begasung erfolgen können, sondern wird in einer weiteren kleinen Maßnahme über ein Spritzverfahren in nächster Zeit erledigt.