Am Mittwoch, dem ersten Tag der Steuersenkung an den Tankstellen, musste man auch in Haßfurt teilweise viel Geduld und Zeit mitbringen, um sein Fahrzeug vollzutanken. Zumindest an den beiden Freien Tankstellen in der Zeiler Straße und der Schweinfurter Straße war ein großer Andrang zu verzeichnen. Mit 1,649 Euro für einen Liter Super E10 oder 1,799 Euro für Diesel hatten die beiden Tankstellen auch mit die günstigsten Preise im ganzen Landkreis. Damit war auch die ungeschriebene Regel gebrochen, nach der in den letzten Monaten der Sprit in Ebern und Umgebung immer etwas günstiger war als in der Kreisstadt. An den beiden Markentankstellen in Haßfurt war dagegen augenscheinlich keine größeren Wartezeiten einzurechnen, da diese einige Cent über dem Preis der Freien lagen.
Bereits am Donnerstag relativierten sich jedoch die Benzinpreise. Gegen Mittag verlangten die am Vortag billigsten Tankstellen in Haßfurt bis zu 14 Cent je Liter mehr für den Sprit als am Mittwoch. Mit im Durchschnitt 1,789 Euro (Super E10) und 1,909 Euro (Diesel) liegen momentan die Kreisstadt und der Raum Ebern auf etwa dem gleichen Niveau. Bleibt abzuwarten, wie sich die Preise in den kommenden drei Monaten entwickeln. Solange ist nämlich die Steuersenkung befristet.
Viele Bürger befürchten, dass die Ersparnis nicht voll bei der Bevölkerung ankommt. So sagte zum Beispiel ein Autofahrer an der Tankstelle: "Die Ölkonzerne werden wohl am meisten davon profitieren und nicht diejenigen, die auf dem Land unbedingt auf das Auto angewiesen sind". Eine junge Frau rief dazu auf, seinen Unmut nicht am leidgeplagten Personal auszulassen: "Weder die Angestellten noch der Inhaber der Tankstellen können etwas dafür. Alleine die Konzerne bestimmen die Preise vor Ort."