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HASSFURT
Sportpark Eichelsee ist gestorben
Dunkle Wolken über dem Eichelsee. Der TV Haßfurt wird sein geplantes Projekt Sportpark Eichelsee in eigener Regie nicht mehr weiterverfolgen. Der Verein konzentriert sich jetzt darauf, den Sportbetrieb mit den vorhandenen Liegenschaften aufrechtzuerhalten.
Foto: ArtWolfgang Sandler | Dunkle Wolken über dem Eichelsee. Der TV Haßfurt wird sein geplantes Projekt Sportpark Eichelsee in eigener Regie nicht mehr weiterverfolgen.
Von unserem Redaktionsmitglied Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:21 Uhr

„Der Turnverein Haßfurt wird das Projekt Sportpark Eichelsee in eigener Regie nicht mehr weiterverfolgen.“ Gerd Wolf ist Vorstand Sport, Veranstaltungen und Organisation beim TV Haßfurt. Seine Aussage bringt eine Entwicklung auf einen kurzen Nenner, die mehrere Jahr dauerte und nun ein trauriges Ende gefunden hat. Was einstmals als stolzer Plan eines Sportzentrums begann, ist nun vom Vorstand des Vereins beerdigt worden.

„Wir haben aber kein Problem mit dem Überleben“, macht Wolf im Gespräch mit der Heimatzeitung deutlich. „Wir haben immer noch 1200 Mitglieder. Die werden wir vielleicht nicht halten können, aber der Verein wird überleben.“ Als eigentlichen Verlierer dieser Entwicklung sieht Wolf den Breitensport in der Stadt Haßfurt: „Wenn ich die Randbedingungen nicht habe, bin ich eben ein Stückweit unlukrativ.“ Ziel des Vereins sei gewesen, mit dem Sportpark so viel wie möglich an einen Ort zurückzuführen. Das können wir nun nicht mehr.“

Gerd Wolf möchte aber „niemandem an den Karren fahren. Das wäre nicht fair. Die Stadträte haben die Verantwortung“. Für Wolf steht jedoch fest: "Im Moment steht der Eichelsee für viele Stadträte nicht auf dem Plan.“ Ein anderer Standort sei, so Wolf, aber für die Ziele des Vereins nicht geeignet. Nun sei es an der Stadt, eine Lösung für den Hallensport in Haßfurt zu finden. Man habe zwar dem Turnverein mit dem Diem-Gelände direkt neben den Vereinsanlagen noch einmal einen Alternativvorschlag gemacht, der laut Wolf auch „nicht schlecht“ gewesen sei: „Wir haben das geprüft, aber wird können das nicht finanzieren.“ Dieser Standort wäre im Hinblick auf den Schulsport der benachbarten Waldorfschule interessant gewesen. Auch der Bereich der Umkleiden des früheren Freibades sei im Gespräch gewesen. Aber man werde jetzt „nicht anfangen, etwas zu bauen“, um dann festzustellen, dass man es nicht schaffen kann – „und hat dann immer noch keine Turnhalle“. Für Wolf war nach wie vor der Fußballplatz 2 als Standort für ein Sportzentrum die sinnvollste Lösung gewesen.

Etwas verwundert zeigt sich Wolf, dass die Stadt bei ihren eventuell vorhandenen eigenen Planungen für eine Sporthalle noch kein Gespräch mit dem Turnverein gesucht habe. Normalerweise, so Wolf, bespreche man sich vor der Verwirklichung eines solchen Projektes doch mit demjenigen, der es künftig schwerpunktmäßig nützt, schließlich gehe es hier doch um zahlreiche Menschen, die in der Kreisstadt Sport treiben möchten. Zudem macht Wolf deutlich: „Ein anderer Standort heißt nicht, dass es billiger wird.“

Wolf fehlt in der jetzigen Situation ein schlüssiges Konzept: „In welche Richtung geht es überhaupt in der Stadt mit dem Sport?“ Es gebe sehr viele Sportvereine in der Stadt und den Stadtteilen. Es sei offen, wie sich die Zukunft vieler kleiner Vereine entwickeln werde. Immer wieder würde von Fusionen gesprochen. Wobei er einer Fusion zwischen TV und FC Haßfurt eine Absage erteilte, denn „das ist auch keine Lösung“, vor allem im Hinblick auf das aktuelle Problem einer fehlenden Sporthalle.

Nachdem es zwischen Verein und der Stadt zu keiner Lösung gekommen sei, werde der Turnverein nun alle Kraft darauf verwenden, die bestehenden Liegenschaften zu erhalten. Nicht in Frage komme natürlich, die alte Halle abzureißen und an derselben Stelle neu wiederaufzubauen. Dies scheitere schon alleine an den Auflagen zur Hochwasserfreiheit, die einfach beachtet werden müssen. Wobei Wolf am Sinn dieser Auflagen leicht Zweifel anmeldet: „Wenn das Hochwasser so schlimm wird, wie bei der Hochwasserfreilegung berücksichtigt, dann ist Augsfeld weg und weite Teile der Altstadt – dann hat die Stadt andere Sorgen als die Halle beim Turnverein.“

 
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