In der Bundesliga-Zeit, in der sie auch der Deutschen Karate-Nationalmannschaft angehörte, krönte sie ihre Laufbahn mit dem Titel der Shotokan-Europameisterin. Erst nach zehn Jahren verabschiedete sie sich vom Leistungssport doch nicht generell vom Sport.
Schließlich hatte sie 1997 in Schweinfurt ein eigenes Studio - das Fitnessland Kensho - eröffnet und damit auch die Erfüllung in vielen anderen Sportarten gefunden. "Heute sind der Sport und die Bewegung für mich viel wichtiger als zu meiner Hochleistungssportphase", erzählt Petra Lurz, "denn heute geht es um meine Gesundheit, nicht mehr um die Leistung."
Um sich fit zu halten, Herz-Kreislaufsystem, Muskel und Skelett zu trainieren, aber auch ihren Körper straff zu halten, stehen heute Spinning, Nordic Walking, Kraft- und Ausdauertraining, Laufband und Pilates auf ihrem ganz persönlichen "Fitnesskalender". Zum einen, weil sie einige Kurse in diesen Sportarten in ihrem Fitnesscenter leitet, zum anderen, weil sie die Vorteile des sportlichen Trainings genießt.
Bessere Laune
"Mir geht es einfach gut. Herz-Kreislaufbeschwerden und Rückenschmerzen kann ich vergessen, außerdem macht es Spaß", fasst Petra Lurz zusammen. "Durch den Sport bekomme ich einfach eine bessere Laune und ein klein wenig macht das Glücksgefühl auch süchtig." Ein positives Begleitergebnis für die Frauen sei, dass sie durch die sportliche Betätigung ein größeres Selbstbewusstsein entwickelten und ihr Selbstwertgefühl steigerten. "Außerdem erhalten sie ein besseres Verhältnis zu ihrem Körper und werden mit einem aufrechteren Gang, einem sicheren Auftreten, einer schöneren Figur und einer besseren Gesundheit belohnt."
Erst im April dieses Jahres erwarb Petra Lurz ihren Übungsleiterschein für Nordic Walking beim BLSV auch wenn sie diese Sportart zunächst relativ langweilig fand. "Doch jetzt finde ich es ganz toll, weil es ein Ganzkörpertraining ist, das noch den Vorteil bietet, dass man sich an der frischen Luft bewegt." Heute genießt sie es, mit den beiden Stöcken in der Hand durch den Wald zu laufen und andere für diesen Sport zu begeistern.
Natürlich gebe es auch Zeiten, in denen sie sich nicht so recht aufraffen könne, zu trainieren. "Doch dann verdeutliche ich mir, dass Bewegung auch eine vom medizinischen Standpunkt her gesehen von
Sie könne jeden verstehen, der lieber auf der Couch sitzen bleiben möchte, statt sich zu bewegen, und den es Überwindung kostet, Sport zu treiben. Doch wer einmal das Glücksgefühl nach einem ausdauernden Training erlebt habe, werde sich so schnell nicht mehr hängen lassen. Auch Ärzte und Krankenkassen, mit denen sie in ihrem Fitnesscenter zusammenarbeite, würden nach und nach die Bedeutung der Bewegung anerkennen. "Teilweise übernehmen bereits Krankenkassen die Kosten für Kurse wie Indoorcycling, Vitalitätszirkel, Yoga, Pilates oder Rückenfitness."
Ganz hat sich die junge Mutter eines fast zweijährigen Sohnes freilich auch vom Karate nicht verabschiedet. Nun gibt sie selbst Karatekurse in ihrem Fitnesscenter, in Clubs auf Lanzarote, Mallorca, dem spanischen Festland und der Türkei und veranstaltet jährlich ein Kinderkarateturnier.