Ein Zeichenspiel, für alle, die nicht zeichnen können? Ja, auch „Identik“ war unter den mehr als 900 Spielen, welches am Wochenende in der Eberner Frauengrundhalle ausprobiert werden konnte und für viele Lacher sorgte. Auch bei Rene Schorsch sowie seinen beiden Töchtern Kristin und Marina. Die drei hatten wie alle Besucher – egal ob Klein oder Groß, ob Jung oder schon etwas Älter – bei der mittlerweile achten Auflage der „Haßberger Spieletage“ ihren Spaß.
Doch zugegeben: Für die Maroldsweisacher war „Identik“ zuvor eher unbekannt. Wie gut, dass ihnen mit Carolin Dinkel sozusagen eine Expertin zur Seite stand. Zum zweiten Mal sorgte die 32-Jährige aus Lohr bei Pfarrweisach dafür, oftmals schwierige Erklärungen verständlich zu machen. Als eine von etwa 30 „Spieleerklärer“ nahm sie sich Hilfesuchenden an. Und schon nach kurzer Zeit hatte Familie Schorsch den Dreh raus. Dank Carolin, die ihre Aufgabe laut Kristin „sehr gut“ gemacht hat.
Aber das Ganze ist nicht verwunderlich, denn „ich habe das Spiel selber zuhause und es gefällt mir selbst sehr gut“, lachte die junge Frau, die einfach sah, dass sich Kristin und ihre Schwester für „Identik“ interessierten und reagierte. „Oh, mein Lieblingsspiel. Perfekt. Ich frage mal, ob ich es ihnen erklären soll.“
Dass Carolin Dinkel und die anderen ehrenamtlichen „Spielererklärer“ bei den „Haßberger Spieletagen“ nicht allwissend sind, ist angesichts der Fülle verständlich. Sie war in den Vorjahren immer Gast bei den Spieletagen. „Und da habe ich einfach mal angefragt, ob ich selbst mitmachen und helfen kann.“ Insgesamt hält sie derartige Veranstaltungen für „sehr sinnvoll. Ich finde es toll, dass man Familien zum spielen bringt.“
Derselben Meinung war auch Rene Schorsch, der dank der Informationen eines Arbeitskollegen zusammen mit seinen Töchtern seine persönliche „Spieletage“-Premiere in Ebern feierte. „Sehr gut“, lautete der erste Eindruck. „Gleich das erste Spiel war ein richtiger Treffer. Das hat man normalerweise gar nicht auf dem Schirm und macht total Spaß“, meinte der 35-Jährige.
Aus Limbach waren die Blakelays? gekommen. Mutter Silke, Vater David sowie ihre Kinder Isabel (acht Jahre), Senna (sechs Jahre) und Damian (vier Jahre). „Wir fahren jedes Jahr zu den Spieletagen, einfach weil es Spaß macht“, lautete die Begründung für die weitere Anreise. Aber was genau macht Spaß? „Alles. Wir können so viele Spiele ausprobieren, wie wir wollen“, betonte Silke Blakeley, ohne ein – für viele Familien sicher sehr gutes Argument – nicht zu vergessen – „es ist kostenlos“.
Eine noch weitere Anreise hatte Kerstin Fischer aus Rosenheim, die zusammen mit Tochter Lisa in ihre Heimatstadt gefahren ist. In die „Frauengrundhalle“ hatte die 41-Jährige, die seit fast 15 Jahren in Oberbayern lebt, auch ihren Neffen Paul mitgenommen. Und sie zeigte sich sehr angetan, nachdem es dort nach ihrem Kenntnisstand nichts Vergleichbares gibt. „Ich halte es auf alle Fälle für sehr sinnvoll. Man kann hier viele Sachen ausprobieren, den Kindern gefällt es. Die ziehen sich ein Spiel nach dem anderen raus“, freute sich Fischer.
Und es gab ein Lob für die Veranstalter, die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter des Kreisjugendrings Haßberge (KJR). „Es sind total viele pädagogische Spiele dabei. Das gefällt mir sehr gut.“
Tatsache ist: Auch nach mittlerweile acht Jahren sind die „Haßberger Spieletage“ ein großer Erfolg. Verständlich, dass Frank Kupfer-Mauder stolz darauf ist. Der Geschäftsführer des Kreisjugendrings, der 2012 maßgeblich an der „Geburt“ beteiligt war, freut sich nicht nur, dass die „Spieletage“ „so gut gewachsen“ seien. „Unser Aufwand wird ganz toll belohnt.“
Und am Konzept, jedes Jahr in einen anderen Ort zu wechseln, werde festgehalten. „Wir werden auch in Zukunft immer wieder in neuen Hallen und Sälen zu Gast sein und damit lokal vor Ort die Menschen ansprechen.“