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HAßBERGKREIS
Spezialisten für besondere Gefahren
Zusammen mit weiteren fünf Kollegen sind die CBRN (E)-Fachdienst-Aktiven Wolfgang Zweverink (links), Philipp Heller (3. von links), Tobias Zettel (4. von links) und Fabian Schick (6. von links) aus dem BRK-Kreisverband Haßberge für ihr Engagement beim Aufbau der Task Force „HoKo“ auf Landesebene geehrt worden.
Foto: privat | Zusammen mit weiteren fünf Kollegen sind die CBRN (E)-Fachdienst-Aktiven Wolfgang Zweverink (links), Philipp Heller (3. von links), Tobias Zettel (4. von links) und Fabian Schick (6.
Redaktion
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:18 Uhr

Eine besondere Ehrung wurde kürzlich neun Fachdienstaktiven des Bayerischen Roten Kreuzes zuteil, darunter vier Mitarbeitern aus dem BRK-Kreisverband Haßberge. Theo Zellner, Präsident des Landesverbandes, überreichte in Furth im Wald die DRK-Leistungsspange in Silber an die Mitglieder des BRK-Landesfachdienstes CBRN(E) (chemische, biologische, radiologische, nukleare, explosive Gefahren).

Auf Initiative von BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk hat der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Dr. Rudolf Seiters, den Mitgliedern der Task Force „Hoko“ aus dem Fachdienst CBRN (E) der Bereitschaften die Leistungsspange in Silber zuerkannt. Diese Auszeichnung für besondere Verdienste von aktiven Rotkreuzlern im Einsatz würdige das ehrenamtliche Engagement der neun Mitglieder des Fachdienstes beim Aufbau der Task Force HoKo (Hochkontamination).

Die Fachdienst-Aktiven Wolfgang Zweverink, Tobias Zettel, Philipp Heller, Fabian Schick (alle BRK-Kreisverband Haßberge), Ute Gröger, Patrick Schwarz, Siegfried Ippisch und Holger Ebert haben unter Leitung von Landesfachdienstführer Tobias Muhr im vergangenen Jahr viel Zeit und Kraft in die Konzeption und den Aufbau einer mobilen Isolierstation für den Transport und die notfallmedizinische Versorgung von hochinfektiösen Patienten in Zusammenhang mit der Ebola-Krise investiert.

Sie waren im Auftrag der Bundesregierung als Spezialisten unter anderem für Desinfektion und Dekontamination, persönliche Schutzausrüstung oder als internes Notfallteam bei der Entwicklung und dem Aufbau der weltweit ersten fliegenden Sonderisolierstation im Airbus A340 „Robert Koch“, der für die Rückholung von erkrankten Ebola-Helfern aus Krisengebieten konzipiert wurde, maßgebend beteiligt.

Zellner überreichte die Urkunden und Leistungsspangen. In seiner Laudatio betonte er, „durch euer Engagement konnte in enger Zusammenarbeit mit den Experten der Charité, des Robert-Koch-Instituts, der Lufthansa und des Auswärtigen Amtes eine mobile Rückholeinheit in einem modernen Großraumflugzeug Airbus A340 aufgebaut und betriebsbereit gehalten werden“. Obwohl der Airbus noch nicht zum Einsatz kam, sei mit diesem einzigartigen Projekt wertvolles Wissen gewonnen worden, das auch in Zukunft einsetzbar sei. Denn es sei realistisch anzunehmen, dass die Risiken künftig nicht geringer würden. Die Mobilität der heutigen Gesellschaft führe dazu, dass Epidemien nicht mehr auf einzelne Regionen begrenzt seien.

Dank der guten Zusammenarbeit von Spezialisten der Hilfsorganisation und Wissenschaftlern ist es gelungen, ein innerhalb von knapp 24 Stunden einsatzbereites bundesweites Team zusammen zu stellen. Würde ein deutscher Helfer in einem Krisengebiet mit Ebola infiziert, könnte er mithilfe des Airbus nach Deutschland zurückgeflogen und hier medizinisch versorgt werden.

Der große Vorteil dabei: „Der Erkrankte kann auf dem gesamten Flug intensivmedizinisch betreut werden“, sagt Fabian Schick, einer der Experten aus dem Haßbergkreis. Der Patient würde dabei in einem speziellen, luftdichten Zelt innerhalb des Airbus isoliert und von Ärzten und Pflegern rundum betreut.

Auf dem Höhepunkt der Ebola-Krise standen bundesweit Teams in wechselnder Besetzung in Alarmbereitschaft, unter ihnen auch die vier Fachleute aus der Schnelleinsatzgruppe „GSG“ des BRK Haßberge. Zum Einsatz mussten sie zum Glück nicht gerufen werden.

Angst, sich bei so einem Einsatz womöglich selbst zu infizieren, hat Schick nicht, auch wenn er am Anfang der Mission das Für und Wider einer Teilnahme gemeinsam mit seiner Familie sorgfältig abgewogen hat. In das Konzept mit Schutz- und Vorsorgemaßnamen hat er vollstes Vertrauen.

Der Airbus „Robert Koch“ ist übrigens wieder im Linienflugverkehr im Einsatz. Sollte es künftig zu einer Krise kommen, kann er in kurzer Zeit in eine fliegende Sonderisolierstation umgebaut werden. Wolfgang Zweverink, Fabian Schick, Philipp Heller und Tobias Zettel wären dann mit an Bord und bereit zum Start – in alle Länder dieser Welt.

“Die medizinische Versorgung von hochkontaminierten Verletzten und Erkrankten stellt besondere Anforderungen an die Rettungskräfte. Spezialisten dafür sind im BRK-Kreisverband Haßberge die Mitglieder der Schnelleinsatzgruppe GSG (gefährliche Stoffe und Güter). Sie tragen bei Einsätzen in hochkontaminierten Bereichen Schutzanzüge, wie hier Philipp Heller und Tobias Zettel (von links) vor dem Airbus „Robert Koch“.
Foto: Privat | “Die medizinische Versorgung von hochkontaminierten Verletzten und Erkrankten stellt besondere Anforderungen an die Rettungskräfte.
 
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