
Der "Juso" ist alt geworden - möchte man meinen. Angesichts der Tatsache, dass Manfred Stühler am Montag seinen 75. Geburtstag feiern durfte. Der "Juso", diesen "Nickname" hat Stühler aus seiner wilden Zeit mit in sein Rentnerdasein hinübergerettet.
Und wer ihn in Sitzungen des Haßfurter Stadtrats beispielsweise erlebt, weiß warum. Wenn Manfred Stühler die Augen zusammenkneift und ernst zu blicken beginnt, wissen die politischen Kontrahenten meist, was das Stündlein geschlagen hat.
Apropos politische Kontrahenten und Juso, dass Manfred Stühler seit genau 50 Jahren Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands ist, war der zweite Grund zum Feiern. Deshalb nutzten neben zahlreichen anderen Gratulanten Ortsvereinsvorsitzender Stephan Schneider und Kassier Manfred Finster die Gelegenheit, überbrachten Glückwünsche und überreichten einen Geschenkkorb; zusätzlich motiviert durch den Wahlerfolg von Malu Dreyer bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz.
Neben seiner kommunalpolitischen Tätigkeit ist die große Leidenschaft von Manfred Stühler der FC Haßfurt. Dem trat er 1972 bei und übernahm bereits ein halbes Jahr später den Posten des Schülerleiters, den er bis 1980 innehatte. Nach seinen Tätigkeiten als Schriftführer sowie dritter und zweiter Vorsitzender stand er von 1986 bis 1994 an der Spitze des FC Haßfurt.
In der Zeit seiner Abwesenheit geriet der Verein in eine finanzielle Schieflage mit 240 000 Euro Schulden. Trotz oder gerade wegen dieser prekären Lage folgte er 2009 dem Hilferuf des Vereins und ließ sich erneut zum ersten Vorsitzenden wählen. Und Stühler schaffte in zehn Jahren das schier Unmögliche. Zusammen mit wenigen ehrenamtlichen Helfern brachte er es fertig, die roten Zahlen in schwarze zu verwandeln und seinen FC Haßfurt wieder zu einem finanziell gesunden Verein zu machen.