
Ein Erdaushub mit großem Ausmaß kündet seit zwei Wochen in der Babenberger Straße in Knetzgau den Neubau einer Kindertagesstätte an. Nun fand der obligatorische Spatenstich im Beisein von Knetzgaus Zweiten Bürgermeister Stefan Seubert und den Vertretern der Baufirmen und Architekturbüros statt.
Auch wenn die Einrichtung der Baustelle für die Anwohner mit Unannehmlichkeiten verbunden ist - innerhalb einer Woche fielen immerhin 5000 Kubikmeter Aushub an, der mit 500 Fuhren durch die Siedlungsstraßen abtransportiert werden musste - dürfte die Freude vor allem bei jungen Familien groß sein, dass jetzt neben dem bestehenden Kindergarten an der Hauptstraße der Bau einer zweiten Kindertagesstätte im Neubaugebiet voranschreitet. Der Zweite Bürgermeister erinnerte beim Spatenstich an die Bedarfsfortschreibung und Bedarfsanerkennung, die erstmals im November 2018 erfolgte. Im Januar des folgenden Jahres fand eine Abstimmung der Entwürfe für einen eingeschossigen Bau statt, mit dem Ergebnis, dass nur eine zweigeschossige Bauweise infrage käme. Es folgten Gespräche mit der Kindergartenfachaufsicht und der Regierung von Unterfranken.
Lag die Kostenschätzung im Mai 2019 noch bei 3,1 Millionen Euro, haben sich die Kosten mit 6,5 Millionen Euro bis heute mehr als verdoppelt. Der stellvertretende Bürgermeister gab seiner Hoffnung jedoch Ausdruck, die anberaumten Kosten zu unterschreiten. Fördergelder in Höhe von 1,7 Millionen Euro sollen vom Freistaat Bayern kommen und 1,5 Millionen Euro als Darlehen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Für die Gemeinde Knetzgau bleibt somit ein Eigenanteil von 3,3 Millionen. Euro. Hierbei dankte Seubert den zuständigen Behörden am Landratsamt und bei der Regierung von Unterfranken.
Seubert ging auf die verschiedenen Verfahrensabläufe ein, die leider auch zu Verzögerungen führten. Diese waren vor allem den enorm gestiegenen Kosten geschuldet. Deshalb wurde auch der Planungsauftrag aufgehoben und es mussten europaweite Ausschreibungen vorgenommen werden. Dadurch verzögerte sich der Baubeginn nach erteilter Baugenehmigung, die im April erfolgte, um fünf Monate nach hinten. Wenn alles weiterhin so reibungslos verläuft wie beim Erdaushub könnte der Rohbau im Juli 2023 stehen. Der weitere Ausbau erfolgt dann in Paketen. Auch hier müsse man laut Seubert die Kosten im Auge behalten. Architekt Siegbert Schlereth prognostizierte die Fertigstellung der Kindertagesstätte für Ende 2023. Aber: "Da muss alles passen".
Stolz zeigte sich Seubert, selbst als Ingenieur im Tiefbau tätig, auf ein innovatives Wärmekonzept, mit dem die neue Kindertagesstätte beheizt wird. Dafür kommen Erdwärmesonden erstmals zum Einsatz. Mittels verschiedener Probebohrungen soll die Wärme generiert werden. Bei einer zweigeschossigen Bebauung wird das Untergeschoss der neuen Kindertagesstätte bergseitig stehen mit einem Geländeeinschnitt und talseitig sticht das zweite Geschoss heraus. Für die Krippenkinder sind im Untergeschoss zwei Gruppen und für die Kindergartenkinder im Obergeschoss zwei Gruppen unter Vorbehalt von genügend Personal vorgesehen. Der Bedarf einer neuen Kindertagesstätte sei da, wie Krippenleiterin Silke Petri betonte. Momentan besuchen 125 Kindergartenkinder, aufgeteilt in fünf Gruppen und 60 Krippenkinder, ebenfalls aufgeteilt in fünf Gruppen, den Kindergarten an der Hauptstraße in Knetzgau.

