Die Gemeinde Wonfurt ist eine von drei Gemeinden in Unterfranken, der mit Bernd Hoffmann von der Energieagentur Nordbayern ein Energieberater zur Seite gestellt wurde. Er berichtete bei der Bürgerversammlung im Pfarrzentrum von Wonfurt über das bisherige Energiecoaching.
Die Energieagentur Nordbayern ist ein neutraler Dienstleister durch kommunale Trägerschaft, das unter anderem auch privaten Bürgern eine Klimaschutzberatung bietet. Wie Hoffmann mitteilte, werde das Energiecoaching der Gemeinden vom Bayerischen Energiekonzept finanziert. Dieses Konzept zielt darauf ab, eine Versorgungssicherheit zu garantieren und eine bezahlbare, umweltverträgliche Energie zu liefern. Außerdem sollen der Anteil der erneuerbaren Energien in den nächsten zehn Jahren auf 20 Prozent steigen und die CO²-Emissionen pro Kopf auf deutlich unter sechs Tonnen pro Jahr gesenkt werden.
Das Energiecoaching in Wonfurt hatte im Frühjahr mit der Datenerhebung begonnen und letzte Woche mit dem Abschlussbericht im nichtöffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung beziehungsweise jetzt mit der Information der Bürger seinen Abschluss gefunden. Dabei ging es um die Ermittlung des Wärmebedarfs und die Einsparungen durch Wohngebäudesanierungen sowie um die Erzeugung von regenerativem Strom und Wärme. So gibt es zurzeit 95 Photovoltaikanlagen und 75 Solarthermieanlagen auf Dächern, 27 Biomasse-Anlagen und fünf Wärmepumpen. Errechnet wurde, dass die regenerative Stromerzeugung von derzeit 35 Prozent auf nahezu 75 Prozent und die regenerative Wärmeerzeugung von derzeit 15 Prozent auf nahezu 80 Prozent im Wohnbereich gesteigert werden könnte. So wäre es möglich, Erdwärme und Holz aus dem Gemeindewald zu nutzten, Biogas zu produzieren und mehr Wärmepumpen sowie solarthermische Anlagen einzusetzen.
Wie Bernd Hoffmann mitteilte, wurden die Turnhalle in Wonfurt, die Schule in Dampfach, die alte Schule in Steinsfeld, das Rathaus und das Feuerwehrgerätehaus in Wonfurt untersucht. Dabei seien gerade Einsparungen im Wärmeverbrauch möglich. Der Aktionsplan, den Hoffmann ermittelt hat, sieht viele einzelne Maßnahmen für die Turnhalle, aber auch eine kontinuierliche Energieverbrauchserfassung für alle kommunale Gebäude und den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung und -nutzung vor.
Der Energieberater empfiehlt auch die Einbindung der Bürger, der Gewerbe- und Industriebetriebe. Für sie und für Kommunen gebe es viele Förderprogramme. Ein Förderkompass könne im Internet unter www.energieagentur-nordbayern.de heruntergeladen werden.
Im zweiten Vortrag informierte Hoffmann über verschiedene Heizungssysteme, deren Technik, Kosten und Förderung.
Wie Bürgermeister Holger Baunacher ergänzte, sollen einzelne Vorschläge des Energieberaters für die Turnhalle vor einer umfassenden Sanierung umgesetzt werden.
Der anwesende Umweltberater des Umweltbildungszentrums Oberschleichach (UBiZ), Günter Lieberth gab an, dass auch das UBIZ für Fragen der persönlichen Energieberatung zur Verfügung stehe. Wöchentlich würden kostenfreie Erstinfoberatungen im UBiZ und monatlich in Hofheim, Haßfurt, Ebern und Zeil angeboten.
Eine Terminvereinbarung unter Tel. 09529/92220 oder per E-Mail an energieberatung@ubiz.de sei erwünscht.