Auch in Haßfurt riefen Unbekannte in ihren Netzwerken für den Montagabend zu einem sogenannten "Spaziergang" gegen Corona-Beschränkungen auf, der bei den Behörden nicht angemeldet war. Nur eine sehr kleine Menge an Gleichgesinnten folgte diesem unrechtmäßigen Aufruf.
Etwa 40 Frauen und Männer, teilweise mit Kindern, versammelten sich auf dem Marktplatz und zogen anschließend mit lauten "Friede, Freiheit"-Rufen durch die Altstadt. Augenscheinlich verlief die Demonstration friedlich. Die Polizei zeigte mit mehreren Streifenfahrzeugen an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Präsenz. Polizeieinsatzleiter Kurt Etzel machte die Teilnehmer per Megafon darauf aufmerksam, dass die Zusammenkunft eine Versammlung darstelle und bat den Versammlungsleiter zu sich, der sich jedoch nicht zu erkennen gab. Nach mehreren Streifzügen durch die Hauptstraße und die Altstadtgassen löste sich die Versammlung nach gut einer Stunde auf.
Erster Bürgermeister Günther Werner sowie zweiter Bürgermeister Norbert Geier und Christian Schneider von der Stadtverwaltung machten sich vor Ort ebenfalls ein Bild der Lage. Mehrere Passanten wunderten sich über zahlreiche Autos mit auswärtigen Kennzeichen, die exakt nur im Versammlungszeitraum in der Kreisstadt parkten. "Die Mehrzahl der Demonstranten scheint nicht aus Haßfurt zu stammen", sagte ein Haßfurter Bürger, der "kein Verständnis für unangemeldete Versammlungen einer offensichtlichen Minderheit" hat.