
In dem kleinen Bundorfer Gemeindeteil Walchenfeld sollte eigentlich am Freitag nur ein Ortssprecher für den Gemeinderat gewählt werden. Es entspannte sich aber nach der Wahl eine angeregte Diskussion über diverse Ortsthemen.
Die Wahl von Wolfgang Hahn zum neuen Ortssprecher ging zügig vonstatten. Es gab zwei Wahlvorschläge, allerdings wollte sich nur Hahn der neuen Aufgabe stellen und so stimmten von den 22 Stimmberechtigten in der alten Schule 19 für Hahn. Im Anschluss wollte Bürgermeister Hubert Endres eigentlich nur bekanntgeben, dass sich das Heizungsproblem in der alten Schule nicht zeitnah lösen ließe, da die Gemeinde derzeit keine freiwilligen Leistungen stemmen könne. Außerdem wollte er die Meinung der Walchenfelder zur Umgestaltung des Friedhofs erkunden. Hier sollen neue Eingänge geschaffen und Parkplätze angelegt werden. Es wurde zwar kurz diskutiert – grundsätzlich stießen die Pläne aber auf Zustimmung.
Etwas hitziger wurde die Diskussion, als es um eine Brücke in Walchenfeld ging. Diese Brücke wurde vom Sachverständigen als völlig intakt und in Breite und Bau als der Straßenverkehrsordnung angemessen bewertet. Allerdings wies der Sachverständige die Gemeinde darauf hin, dass, wenn weiter schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge hier über die Randbegrenzung fahren, die Brücke über die Maßen leiden würde. Da die Brücke keine Tonnagen-Beschränkung habe, zähle hier die Breite der Fahrzeuge. Überbreite Fahrzeuge wie Mähdrescher und dergleichen müssten einen anderen Weg zu den Feldern auf der anderen Seite nehmen.
Da aber keine vernünftige Zufahrt bestehe und eine Furt vom Wasserwirtschaftsamt nicht genehmigt werde, wie Endres mitteilte, gelte es erst einmal einen entsprechenden Zufahrtsweg zu schaffen, beziehungsweise einen bestehenden alten Weg instand zu setzen. Hierum müssten sich die Landwirte aber selbst kümmern. Dies war das Stichwort für eine heiße Diskussion. Ob man nicht die Brücke während der Erntezeit mit entsprechenden Stahlplatten verstärken könne? Zumal es zumindest von der Gemeinde keine Mittel gebe, um einen alternativen Weg zu schaffen. Am Ende versprach Bürgermeister Endres, die Angelegenheit nochmals mit einem Statiker zu besprechen.
Zum Ende der Versammlung sprach das Gemeindeoberhaupt noch die Schaffung von Bauplätzen in Walchenfeld an. Er habe festgestellt, wenn auch das Hauptaugenmerk auf der Vermittlung von bestehender Bausubstanz gerichtet sei, dass so manche junge Familie nur vor Ort bleibe oder sich in der Gemeinde ansiedele, wenn sie die Möglichkeit habe, neu zu bauen. Man brauche in der Gemeinde junge Leute, um der Vergreisung entgegenzuwirken. Die Bürger sollten sich überlegen, ob und wo sie sich die Schaffung eines kleinen Baugebietes vorstellen könnten.