Gerade dieser Winter zeigt einmal wieder deutlich, warum Skibegeisterte hier nicht so recht auf ihre Kosten kommen. Es fehlt eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen – der Schnee. Und da dies hier wahrlich nicht ungewöhnlich ist, ist es umso erstaunlicher, dass trotzdem nicht wenige Skibegeisterte in den Haßbergen zu finden sind, wenngleich sie meist lange Anfahrtswege haben, um ihrem Hobby zu frönen.
Erstmals, über die Ostertage 1984 unternahmen Heribert Jäger, Uwe Rädlein und Michael Günther einen Skitrip nach Sölden in die Ötztalarena. Der Hit „Back on the Chain Gang“, von der amerikanischen Rocklady Chrissie Hynde und ihrer Band „The Pretenders“, war damals der absolute Tophit für die drei. Chain Gang wurden in früheren Zeiten Sträflingsgruppen genannt, in denen aneinander gekettete Gefangene ihre Arbeit verrichten mussten. Heute steht dieser Ausdruck für eine Freundschaft, so wie an Ketten gebunden.
Am 25. Januar 1985 war es soweit. Im Nebenzimmer vom Gasthaus Faber-Rädlein wurde offiziell der Skiclub Chain Gang Ibind 1984 gegründet. Zusammen mit dem Clubvorsitzenden Horst Rädlein, trugen sich 15 Gründungsmitglieder in die Clubliste ein. Für den Ibinder Skiclub ist Chain Gang genau der richtige Name fanden die Gründungsmitglieder und so wurde der neu gegründete Skiclub kurzerhand danach benannt.
Doch es sollte nicht beim Skiclub alleine bleiben, sondern man wurde zudem, bis 1994, dem Karriereende von Markus Wasmeier, dessen spezieller und einziger Fanclub bei den Weltcuprennen. Danach wurde der SC Chain Gang Ibind DSV-Fanclub.
Im Oktober 2003 gewann der Ibinder Skiclub während des Ski-Worldcup-Openings in Sölden, als DSV-Fanclub, den parallel zu den Weltcuprennen stattgefundenen, zweitägigen Fanclub-Wettbewerb. Man behauptete sich gegen 31 teilnehmende Fanclubs. Bewertungskriterien waren: Fairness, gemeinsames Auftreten, Stimmung, Musik, Outfit und Präsenz. Der erste Preis wurde vom viermaligen Söldener Ski-Profiweltmeister Andre Arnold überreicht.
Auf ihren Trips haben die Fans auch stets ihre Weltcup-Trommel dabei. Schon viele Skigrößen, unter anderem Willy Bogner, Hansi Hinterseer, Maria Riesch, Viktoria Rebensburg, Markus Wasmeier, Katja Seizinger, Ted Ligety, Christian und Felix Neureuther oder Rosi Mittermeier haben auf ihr unterschrieben.
Wenn es die Schneeverhältnisse zulassen, sind die Chain Gang Mitglieder im fränkischen Mittelgebirge Rhön, Fichtelgebirge und Frankenwald zu finden. Vorwiegend wedeln sie aber in den Alpen zu Tal. Alljährlich zu Ostern fährt der Club, der inzwischen 70 Mitglieder hat, in die Ötztalarena nach Sölden.
Clubmeisterschaften
Dort werden auch die Clubmeisterschaften ausgetragen. In den Wertungsklassen Kinder, Jugend, Damen und Herren werden die jeweiligen Clubmeister im Riesenslalom ermittelt. Immer so zwischen 30 und 40 Teilnehmer habe man hierzu, berichtet der Vorsitzende Uwe Rädlein. Er übernahm am 11. März 2000 dieses Amt von seinem Vater Horst.
Heuer, im Jubiläumsjahr, werde natürlich ganz groß gefeiert, so Rädlein. Es sei ein großer Hüttenabend in Sölden geplant, verrät der Vorsitzende. Natürlich finden aber auch wieder die Clubmeisterschaften statt, dabei gehe es sportlich ganz schön zur Sache, denn die oder der Beste sein, das ist schon was.
Seit nunmehr 30 Jahren wandern die entsprechenden Pokale zu den jeweiligen Siegern. Ein Siegerpokal hat hierbei allerdings schon fast einen Stammplatz, denn seit 2002 ist Uwe Rädlein ungeschlagener Clubmeister bei den Herren. Ob dies auch heuer der Fall sein wird bleibt abzuwarten, denn der Nachwuchs sei inzwischen kaum noch zu schlagen, gesteht der Clubmeister.
