
Auch Rauhenebrach will wie andere Kommunen aus den Vergütungen des Bundes für die Durchführung von Corona-Schnelltests den Ehrenamtlichen Testern eine finanzielle Anerkennung zukommen lassen, wenn eine erste Endabrechnung möglich ist. Zehn Euro je geleisteter Stunde sieht die Satzung vor, die der Gemeinderat am Dienstag verabschiedete.
Bürgermeister Matthias Bäuerlein lobte die vorbildliche Vorgehensweise der First Responder Rauhenebrach beim Aufbau des Testzentrums im Feuerwehrhaus in Untersteinbach. So gelang es in der Flächengemeinde, ein tägliches Angebot von mindestens zwei Stunden auch an Sonn- und Feiertagen zu machen. Angesichts der gesunkenen Inzidenzwerte und weniger Bedarf an Tests wird derzeit in Untersteinbach "nur noch" sonntags von 9 bis 10 Uhr sowie montags, mittwochs und freitags von 17.30 bis 18.30 Uhr getestet. An den übrigen Tagen ist das Testzentrum in Ebrach geöffnet.
Um die Entschädigung entspann sich eine kurze Diskussion über die Frage, ob das nicht ungerecht gegenüber anderen Ehrenamtlichen sei. Dazu erklärte Bäuerlein allerdings, dass die Gemeinde ja Gelder für die Testungen erhalte und der Einsatz schon beachtlich sei. Außerdem gelte auch in Rauhenebrach wie in anderen Kommunen, wo diese Entschädigungszahlungen bereits beschlossen wurden, dass viele Helferinnen und Helfer bereits signalisiert hätten, dass sie ihren Betrag spenden wollen. Zudem werde die Gemeinde von dem Restbetrag, der dank des ehrenamtlichen Engagements übrig bleibe, ebenfalls gemeinnützige Einrichtungen unterstützen.
Ausführlich diskutiert wurde ein Antrag Erwin Weiningers, entlang der Geh- und Radwege so genannte Hundetoiletten aufzustellen und diese durch eine Erhöhung der Hundesteuer zu finanzieren. Die Verwaltung hatte daraufhin drei Angebote eingeholt, wonach sich die Kosten für Tütenspender und Abfallbehälter auf mindestens 11 600 Euro belaufen würden.
Die laufenden Kosten für den Bauhof durch die Entleerung der Mülleimer wurden noch nicht kalkuliert. Die Hundesteuer beläuft sich in Rauhenebrach derzeit auf 25 Euro pro Kalenderjahr, für Kampfhunde auf 500 Euro. Eine Ermäßigung wird auf Antrag für Hunde auf Weilern oder Einöden sowie Jagdhunde gewährt. Die Hundesteuereinnahmen belaufen sich derzeit auf 6975 Euro im Jahr, so Verwaltungsleiterin Heike Pfrang.
Erwin Weininger erläuterte zu seinem Antrag, dass es unverständlich sei, wie viele Hundehalter mit den Hinterlassenschaften ihrer Schützlinge umgehen. Es werde ignoriert, dass der Hundekot nicht nur eine Geruchsbelästigung für Spaziergänger, Radfahrer und Anlieger sei, sondern auch eine Zumutung bei der Pflege der Grünflächen. Dafür gebe es offenbar kein Bewusstsein. Die Hundesteuer sei in Rauhenebrach auf jeden Fall extrem niedrig, erklärte er.
Im Gremium war man sich unschlüssig, wie man dem Problem Herr werden könnte. Bisherige Appelle im Gemeindekurier verhallten ohne spürbaren Effekt. Auch Diskussionen mit Hundehaltern fruchteten nichts, berichtete 2. Bürgermeister Alfred Bauer aus eigenem Erleben. Weil das Problem überall in der Flur herrsche, sah er die Versorgung entlang von Geh- und Radwegen auch nicht als Lösung an.
Ob eine Verteilung kostenloser Tüten über Rathaus und Bauhof sinnvoll ist, zweifelte Bürgermeister Bäuerlein an, denn "so eine Rolle Tüten kostet ein paar Cent, da liegt es in der Regel wohl eher am Wollen als an der Tüte". Die Verwaltung wird sich in den nächsten Wochen bei verschiedenen Kommunen, deren Konzepte in der Diskussion genannt wurden, nach deren Erfahrungen erkundigen und das Thema dann nochmals auf die Tagesordnung setzen.