
An der Dorflinde in Untersteinbach begann die jüngste Sitzung des Gemeinderats Rauhenebrach, es war die letzte vor der Sommerpause. Rund 400 Jahre alt ist der mächtige Baum, der allerdings im Frühjahr deutlich zeigte, dass er Hilfe braucht. Wegen der nur dürftigen Belaubung nahm Bürgermeister Matthias Bäuerlein mit den Baumexperten Andreas Kiraly und Rainer Gerber Kontakt auf mit der Bitte um Beratung.
Kiraly informierte die Gemeinderatsmitglieder nun vor Ort über den Zustand der Dorflinde. Deren weit ausladende Krone ist bereits seit mehreren Jahrzehnten durch Stahlseile gesichert. Allerdings ist einer der zentralen Äste beziehungsweise Stämmlinge bereits so hohl, dass zu befürchten ist, dass er bei einem Sturm dennoch brechen könnte.

Grundsätzlich sei der schlechte Zustand der Linde auf die mangelnde Wasserversorgung zurückzuführen, so Kiraly. Seit die Feuerwehr seit Mai wöchentlich zweimal mit 2000 Litern wässert, hat sie sich deutlich erholt und größere Blätter angesetzt. "Grundsätzlich wird die Linde uns alle überleben", so Kiraly.
Kein Naturdenkmal
Dennoch empfahl er, sie zu unterstützen, einerseits durch eine statische Sicherung, andererseits – wenn irgend möglich – durch eine größere Baumscheibe, um die Wasserversorgung ohne Feuerwehr-Hilfe zu verbessern.

Der Gemeinderat wird sich jetzt Details zu möglichen Maßnahmen einholen und dann entscheiden, wie der wichtige Baum erhalten werden kann. Damit ist die Gemeinde auf sich allein gestellt, denn die Linde ist nicht als Naturdenkmal beim Landratsamt geführt, was bei Kiraly wie den Gemeinderatsmitgliedern Überraschung auslöste.