Eine neue Ära ist beim Haßfurter Seniorenbeirat eingeläutet. Nach der turnusgemäßen Neuwahl der Vorstandschaft sind nun an der Spitze der Institution neue Gesichter präsent. Jeweils ohne Gegenstimmen wurden Annette Marquardt als Vorsitzende, Harald Emmert als Stellvertreter und Elisabeth Heim als Schriftführerin gewählt. Die Haßfurterin Annette Marquardt ist in der Bevölkerung recht bekannt, war sie doch zwölf Jahre, nämlich von 2008 bis 2020, bereits als Stadträtin für die Liste Bündnis 90/Die Grünen aktiv.
Seit dem Jahr 2011 bis zur jetzigen Wahl führten Eva-Maria Schwach als Vorsitzende und ihr Stellvertreter Hans Weber den Seniorenbeirat an. Schriftführerin Ursula Müller und Traudel Schulz als ihre Stellvertretung ergänzten das Team über lange Jahre. Die vier Ehrenamtlichen hatten sich entschlossen, das Ruder in jüngere Hände zu geben und waren nicht mehr zur Wahl angetreten. Bürgermeister Günther Werner sprach der bisherigen Vorstandschaft seinen Dank aus und wünschte der Nachfolgemannschaft gutes Gelingen.
Michael Schulz, der Seniorenbeauftragte der Stadt Haßfurt, zog sein Resümee für die vergangenen Jahre und sprach aktuelle Themen an, die für die ältere Generation und für Mobilitätseingeschränkte von großer Bedeutung sind. So lobte Schulz die Einrichtung der öffentlichen Toilettenanlage vor dem Bahnhof, die auch mit einer Behindertentoilette ausgestattet ist.
In diesem Zusammenhang äußerte Bürgermeister Günther Werner seinen Unmut über Vandalismus und mutwilligen Verschmutzungen in den Toiletten. Bereits mehrmals wurde der Münzeinwurf an den Türen verklebt, vorsätzlich Verstopfungen herbeigeführt und anderes. Eine Putzfrau habe sogar Drogen in einer der Kabinen gefunden, so Werner. Der Bürgermeister appellierte an die Bevölkerung aufmerksam zu sein und beim Beobachten von Straftaten die Polizei zu rufen.
Noch fehlt die Genehmigung für neue Bänke am Main
Als "Dauerbrenner" bezeichnete der Seniorenbeauftragte den Bereich des Mainufers vor den Toren der Altstadt. Dort könne man schön spazieren gehen, aber die Anzahl der vorhandenen Ruhebänke sei viel zu gering, erklärte Schulz. Der lange gehegten Wunsch des Seniorenbeirates nach einer zusätzlichen Sitzgruppe wird wohl bald erfüllt werden. Bürgermeister Werner sagt, dass die Sitzmöbel bereits fix und fertig für den Aufbau im Bauhof lagern, jedoch fehle noch immer die für die Aufstellung erforderliche Genehmigung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.
Auch im alten Friedhof vor der Ritterkapelle soll sich in naher Zukunft etwas tun. Wie vom Seniorenbeirat angeregt, soll das Areal zu einem Ort der Begegnung, Erinnerung und Ruhe werden. Bedingt durch viele Grabauflösungen hat der Friedhof derzeit das Erscheinungsbild einer "Kieswüste", wie es der Seniorenbeauftragte ausdrückte. Der Bürgermeister sagte zu, dass die Wege hergerichtet werden sollen, damit diese auch mit dem Rollator benutzt werden können. Weiterhin sollen Ruhestationen mit Kunstwerken oder Sinnsprüchen verwirklicht werden und eine neue Wiese entstehen.