
Das Mehrgenerationenhaus Haßfurt gehört mit seinem Projekt „Mit und fit – Begegnung durch Bewegung“ zu den Gewinnern der Gute-Praxis-Ausschreibung „Was geht! Sport, Bewegung und Demenz“ des Demenz-Support Stuttgart. Im Rahmen der Abschlusstagung „Vielbewegt – mit Demenz aktiv und sportlich mittendrin“ in Frankfurt wurde das Projekt ausgezeichnet.
Das Bewegungs- und Begegnungsangebot „Mit und fit“ gibt es nun seit über einem Jahr. Als besonders vorbildlich sah die Jury an, dass das Angebot den „Ansatz der aktiven Bürgerbeteiligung“ verwirklicht, denn die Initialidee wurde von Johann Fuchs aus Haßfurt an das offene Ohr des MGH-Teams herangetragen und aufgegriffen. Er selbst nutzte den Mehrgenerationenparcours regelmäßig, fühlt sich aber oft allein und vertritt die Meinung, dass viele gerne die Geräte nutzen würden, sich aber alleine nicht trauen. Auch dass „Mit und fit“ als offenes Angebot allen Menschen die Teilhabe ermöglicht, egal ob kognitive Einschränkungen vorhanden sind oder nicht, wurde gelobt. Insbesondere ältere Bürger würden in die Lage versetzt, Natur, den öffentlichen Raum und das Gemeinwesen zu erleben.
Nicht zuletzt beeindruckte auch der „kooperative Ansatz“ und das Entstehen von immer weiteren Netzwerken die Jury, denn „Mit und fit“ ist in Kooperation mit dem Seniorenbeirat entstanden und hat sich nun auch mit dem TV Haßfurt und der Tennisschule „DJ Tennis-Base“ zusammengeschlossen.
Der Preis wurde von der stellvertretenden Leiterin des Mehrgenerationenhauses, Simone Geruschke, der Ansprechpartnerin der Fachstelle für pflegende Angehörige Lisa Geyer sowie der Bundesfreiwilligendienstleitenden Eva-Maria Mühlfeld entgegengenommen. Zudem haben Johann Fuchs, der Initiator des Projekts und Dominik Wagenhäuser, der den TV Haßfurt und seine Tennisschule vertrat, teilgenommen.
Neben der ehemaligen Bundesfamilienministerin und stellvertretenden Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen, Prof. Dr. Ursula Lehr sprachen viele weitere Akteure und Referenten zum Thema Teilhabe, Sport und Demenz. „Es war beeindruckend, Menschen sprechen zu hören, die trotz der Diagnose „Demenz“ die Veranstaltung mitgestalteten, mitten im Leben stehen und sportlich sehr aktiv sind. Was wir mitgenommen haben war, dass Aktivität der Demenz nachweislich trotzt und die Botschaft für Vereine und Sportgruppen sich zu öffnen und Menschen die altern im Sport zu halten und auch neu zu gewinnen“, so Geruschke.
Das MGH-Team möchte mit „Mit und fit – Begegnung durch Bewegung“ in erster Linie Motivator sein, sich gemeinsam an der frischen Luft zu bewegen. Im Vordergrund steht die Freude am körperlichen Tun und in Bewegung sein – nicht die Leistungsforderung. Jeden zweiten Mittwoch um 10.00 Uhr treffen sich die Teilnehmer, um den Mehrgenerationenparcours mit seinen einzelnen Elementen zu beleben. „Mit und fit“ ist kein Demenzprojekt, ist jedoch offen, für alle, die Lust auf Aktivität haben, egal ob mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen.
Ab 13. April geht es wieder nach draußen, die weiteren Termine sind 27. April, 18. Mai, 25. Mai, 8. Juni, 22. Juni, 6. Juli und 20. Juli. Weitere Informationen gibt es im Mehrgenerationenhaus, Tel. 09521/95 28 250.