Das 60-jährige Bestehen des Posaunenchors wird am Samstag, 1. Juli, und Sonntag, 2. Juli, umfangreich gefeiert. Anlass auch für die Chorgemeinschaft, auf die Geschichte des Chores einzugehen.
Zur Gründung im Jahr 1957 schrieb der damalige Ortspfarrer Karl Schrems in der Chronik des Posaunenchors: „Aus Anlass der Wiederingebrauchnahme der renovierten Orgel in der Kirche zu Ermershausen fand am 23. September 1956 ein Kirchenmusiktag daselbst statt, bei dem der bekannte Posaunenchor aus Geroldsgrün in Oberfranken mitwirkte. Schon da wurde von den musikalischen Ermershäusern der Gedanke an den Pfarrer herangetragen: Solch einen Posaunenchor könnten wir doch auch gründen!“ Die Idee konnte erst ein Jahr später verwirklicht werden, nachdem der Pfarrer im Reformationsgottesdienst einen Aufruf an alle Männer und Burschen der Gemeinde gerichtet hatte. Am 4. November 1957 kamen etwa 20 Interessierte im Alter von neun bis 55 Jahren zusammen und gründeten den Posaunenchor.
Bis die bestellten Instrumente eintrafen, gab es wöchentlich zwei Stunden theoretischen Unterricht. Am Montag, 25. November 1957, war die erste Probe mit Instrumenten unter Leitung von Pfarrer Schrems. Seitdem sind die Proben immer montags. Von den 20 Gründungsmitgliedern gehören Werner Döhler und Gerhard Gromhaus heute noch dem Chor als Bläser an. Der Chor hat weit über 100 Jungbläser ausgebildet. Aus Jungbläsern und Quereinsteigern, die aus anderen Chören oder aus der ehemaligen Ermershäuser Blaskapelle „Grün-Weiß“ dazustießen, hat sich der derzeitige Jubelchor entwickelt, der jährlich zwischen 50 und 60 Auftritte in den Kirchengemeinden Ermershausen und Birkenfeld hat.
Dass der Posaunenchor seit 60 Jahren bestens ausgebildet und gut besetzt ist, ist in erster Linie ein Verdienst der Chorleiter. Zuerst ist hier Pfarrer Schrems zu nennen, der die Bläser streng und „mit eiserner Hand“ erzogen hatte. Die Bläser erinnern sich jedoch gerne an die unvergessenen Ausflüge in den 1960er- und 1970er-Jahren. Nach dessen Weggang im Jahr 1974 leitete Horst Höhn den Chor engagiert. Ihn kennzeichneten die Pflege der Kameradschaft, hohe Musikalität und Reisen, die den Chor zu einer Posaunenchor-Familie zusammenwachsen ließ. Unter ihm wurden 50 Jungbläser ausgebildet.
2001 übernahm Pfarrerin Bettina von Freymann die Chorleitung. Seitdem wurden Chorleitung und Organisation des Chores voneinander getrennt. Diese übernahmen nun Obmann Bernd Wenzel und sein Stellvertreter Klaus Fischer beziehungsweise Hilmar Bohl.
Seit dem Wegzug der Pfarrerfamilie Kopp-von Freymann 2005 ist der Posaunenchor chorleitertechnisch auf sich alleine gestellt – Pfarrer Stephan Aupperle unterstützte den Chor jedoch als aktiver und engagierter Trompeter. Die Obmänner hielten ab da den Chor auf seinem Niveau. Wie seit 2007 zu besonderen Anlässen und Konzerten üblich, wurde zum Jubiläum Manfred Lutz als Interimschorleiter verpflichtet.
Seit 2009 stehen Alexandra Eiring als Obfrau und Hilmar Bohl als ihr Stellvertreter an der Spitze des Posaunenchors, dem über 20 Bläser, darunter einige Jungbläser, angehören.
Das Programm des Jubiläumsfestes:
Samstag, 1. Juli: 16 Uhr Totengedenken am Friedhof; 17 Uhr Konzert mit Ehrungen in der Kirche; 19 Uhr Unterhaltungsmusik im Festzelt mit den „Original Heldburger Wirtshausmusikanten“. Sonntag, 2. Juli: 10 Uhr Festgottesdienst im Festzelt mit dem Bezirkschor des Dekanats Rügheim; 11 Uhr Standkonzert des Bezirkschores, Frühschoppen/Mittagstisch; 13 Uhr Festbetrieb im Festzelt mit den „Sternbergern“.