44 000 Lions-Clubs gibt es weltweit. Der Lions-Club Haßberge ist ein Baustein dieser größten Nicht-Regierungsorganisation (NGOs) weltweit und der Club Haßberge feierte am Sonntag sein 40-jähriges Bestehen. Club-Präsidentin Sabine Weinbeer konnte dazu viele Mitglieder sowie Gäste willkommen heißen, allen voran den Distrikt-Governor für Nordbayern, Josef Ahmann aus Bamberg.
„We serve“, so lautet das Motto der Lions. Dienen wollen die Clubs der Gesellschaft, dem internationalen Verständnis, dem kulturellen Erbe. In diesem Sinne hätten sich 1974 vierzehn Männer aus dem Landkreis Haßberge zusammengefunden, um den Lions-Club Haßberge zu gründen, blickte Sabine Weinbeer zurück. Bis zur offiziellen Gründung, der Charter, dauerte es ein paar Monate bis zum September 1975. Dr. Joachim Drescher war der Gründungs-Präsident, ein Amt, das bei den Lions jährlich neu besetzt wird. Inzwischen hat sich der damals reine Herrenclub auch für weibliche Mitglieder geöffnet und hat im Jubiläumsjahr mit Sabine Weinbeer die erste Präsidentin seiner Geschichte. Von den Gründungsmitgliedern gehören heute noch Paul Greschner, Dr. Volker Grumbach, Werner Stegemann und Diethelm Meinhardt dem Club an, noch im Jahr der Charterfeier trat Dr. Albert Meyer den Lions bei.
Mit viel persönlichem Engagement und Ideenreichtum sei der Lions-Club immer bemüht gewesen, Spenden einzusammeln, um damit wieder helfen zu können. So ist der Lions-Club von Beginn an beim Straßenfest dabei. Hier gab es am Lions-Stand in diesem Jahr zum zweiten Mal den Adventskalender, die neue Dauer-Activity, mit der der Club Gelder für den guten Zweck erwirtschaftet. Mitglieder, Geschäftsleute und Kommunen aus dem ganzen Landkreis stifteten dafür attraktive Sachpreise, die die Kalender-Käufer gewinnen können.
Den Erlös setzt der Club dann wie alle Spenden regional wie international für gute Zwecke ein. Weinbeer betonte, dass sich der Club an den weltweiten Aktionen von Lions wie dem Kampf um Augengesundheit oder sauberes Trinkwasser beteiligt, aber auch viele eigene Projekte pflegt. Den größten Umfang hat mittlerweile das Rumänienprojekt. Zunächst standen dabei ein Krankenhaus und öffentliche Sozialeinrichtungen im Fokus, jetzt wurde der Schwerpunkt auf Bildungseinrichtungen verlagert. Mit den Schulmöbeln, die in den vergangenen Wochen nach Rumänien transportiert wurden, sei der Wert der Hilfsgüter in diesem Projekt mittlerweile auf etwa 250 000 Euro angewachsen.
Doch auch vor Ort ist der Lions-Club immer engagiert, finanziert Programme in Kindergärten und Schulen, die auf die Gesundheitserziehung abzielen, hilft jungen Menschen beim FSJ im Ausland, übernahm die Patenschaft für die erste Berufsintegrationsklasse für Asylbewerber, unterstützt Einrichtungen der Lebenshilfe, die Tafel oder auch des Roten Kreuzes – und hilft immer wieder auch bei Einzelschicksalen. In wenigen Wochen packen die Clubmitglieder wieder über 100 Weihnachtspäckchen für die Kinder der Familien, die bei der Tafel registriert sind.
Auch kulturelle Initiativen stützt der Lions-Club. So ging jüngst eine Spende an den Verein „Bibelwelten“ für die Dauerausstellung „Auf der Spur von Jesus“ oder auch an den „Chor der Nationen“. Einen Beitrag leistete der Club auch dazu, dass der Freundeskreis Haßberge-Tricastin ein Buch unter dem Titel „Schweigende Helden“ herausbringen konnte. Kurt Sieber stellte während der Feier das Buch vor, für das der Franzose Michel Lefevre die Lebensgeschichte des Eberner Arztes Dr. Wilhelm Baumann recherchierte. Dieser hat, ohne jemals selbst darüber gesprochen zu haben, in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges in Frankreich durch seinen mutigen Einsatz Tausenden von Soldaten – eingekesselten deutschen wie auch angreifenden Alliierten – das Leben gerettet. Entgegen aller Befehle brachte er die Kapitulation zu den Alliierten und beendete so eine aussichtslose Schlacht, die von vielen „das französische Stalingrad“ genannt wird. Kurt Sieber stellte das von Elisabeth Keidler aus Ebern übersetzte und gerade erschienene Buch der Festversammlung vor und dankte für die finanzielle Unterstützung.
Die herzlichsten Glückwünsche aller Lions-Clubs im Bezirk Nordbayern überbrachte Josef Ahmann als Bezirks-Governor. Er freute sich über den aktiven Club im Landkreis Haßberge und ermutigte die Mitglieder, sich weiterhin im Sinne von Lions international zu engagieren und neue Mitstreiter zu gewinnen. An einem Strang zieht Lions dabei mit den Rotariern, in deren Namen Past-Präsident Dr. Helmut Hümmer die besten Wünsche überbrachte.