Noch keine Auftakt-Vernissage, dafür aber eine Midissage gibt es am 11. Juli um 15 Uhr in der Galerie im Saal im Barockschloss in Oberschwappach. Hier stellen die beiden Schwestern Linda und Meike Männel ab 13. Juni ihre Kunstwerke aus.um Kunst, um Bilder,  um Fotografien, um Siebdrucke, um eingefärbte Fäden, um Horizonte, um Eindrücke aus einer erlebten Zeit.

Linda Männel, die ältere der beiden Schwestern, wartet laut Pressemitteilung der Galerie im Saal mit einer Kombination aus Tuschezeichnung, Malerei und Anklängen von Weberei und Stickerei auf. Es sei durchaus erlaubt, so der Pressebericht, in diesem Zusammenhang von einem bewussten Rückgriff auf traditionelle weibliche Beschäftigungen zu sprechen, die eingebracht in die Gestaltungsprinzipien unserer Zeit zu spannenden Formbildungen führen. Die Mehrdimensionalität, die dadurch auf der Fläche entstehe, öffne ein unendlich weites Feld für neue bildnerische Eindrücke.

Über eine farbige Tuschezeichnung von einer Urwaldlandschaft in Mexiko, wo Linda Männel als Artist in Residence einen Studienaufenthalt verbringen konnte, legen sich zum Beispiel horizontal in exakten Parallelen eingefärbte Fäden, die die Farben der Zeichnung aufnehmen. Linda Männel hat in diesem Bild die Fäden nicht im Hintergrund vernäht, sondern lässt sie vor dem Bild bis weit auf den Boden herab hängen. Die Geschichte dazu: täglich musste ein Gärtner die unendlich wucherlustigen Schlingpflanzen vom Haus entfernen, sonst wäre das Haus im Dschungel jeden Tag von neuem zugewuchert.

Schnelles und langsames Medium

Meike Männel, die jüngere der beiden Schwestern, arbeitet laut Mitteilung in zwei unterschiedlichen künstlerischen Medien, der Fotografie und der Zeichnung beziehungsweise dem Siebdruck. Ausgestellt werden Fotografien von Pflanzen oder Landschaftssituationen. Die besondere Betonung erreiche Meike Männel mit dem Einsatz des Blitzlichtes, heißt es weiter. Sie brauche nach eigener Aussage dieses „schnelle Medium“, um Eindrücke zu sammeln, die sie in einem oder in weiteren Arbeitsgängen sortiere, ganz nach subjektiven und ästhetischen Überlegungen. Die Arbeit im Atelier, zum Beispiel die Siebdrucke geben ihr die Möglichkeit, sich intensiv und hochkonzentriert mit ihrer Themenwahl zu beschäftigen. Schnelles und langsames Medium seien Elemente im Schaffungsprozess der Künstlerin Meike Männel, die zusammen gehören und erst so ihre gesamte künstlerische Orientierung herauskristallisieren.

Die Zusammenarbeit mit jungen Künstlern, die erst vor kurzem die Nürnberger Akademie der Bildenden Künste nach erfolgreichem Studium verlassen haben, sei für die Organisatoren von Kunstevents von unschätzbarer Bedeutung, heißt es abschließend im Schreiben an die Presse. So habe man zwei Augen und manchmal noch ein Ohr dazu am Puls der zeitgemäßen Kunst.

Öffnungszeiten: 13. Juni bis 29. August, sonn- und feiertags 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Tel.: (09527) 810501. Midissage: Sonntag, 11. Juli, 15 Uhr. Veranstalter: Gemeinde Knetzgau, Kulturverein Museum Schloss Oberschwappach und Galerie im Saal. Kontakt: www.knetzgau.de, www.galerie-im-saal.de