
Ihr Name ist Teresa Zukic. Weithin bekannt ist die 57-Jährige als "Skateboard fahrende Nonne". Und nun hatten gut 100 Frauen aus dem Haßbergkreis die Gelegenheit, Schwester Teresa persönlich kennenzulernen, beim Landfrauentreff in der Heilig-Länder-Halle in Neubrunn.
Es wurde ein kurzweiliger Nachmittag, bei dem Schwester Teresa, die im Landkreis Erlangen-Höchstadt lebt, die Lachmuskeln ihrer Zuhörer strapazierte. Gleich zu Anfang meinte die Nonne, "mit Hoffnung, Humor und Lachen kann man manches ertragen. Lachen zügelt negative Gefühle und beim Lachen kann man nicht gleichzeitig aggressiv sein!".
Teresa Zukic berichtete aus ihren Leben: Durch ihren Vater, der Fußballspieler war, ist sie von Kroatien nach Deutschland gekommen. Ihre Kindheit und Jugend seien vom Sport geprägt gewesen, sie wurde Leistungssportlerin mit wöchentlich 40 Stunden Training und brachte es bis zur hessischen Meisterin in Kunstturnen.
Durch eine Fernseh-Show über Nacht bekannt geworden
"Und dann kam eine Nacht, die mein Leben völlig auf den Kopf stellte. Es war im Hotel die Bibel, in die ich noch nie hineingeschaut hatte und wo ich auf die Bergpredigt stieß und viel von Gott erfuhr." Das habe ihr Leben verändert und sie sei in das Kloster der Vinzentinerinnen eingetreten, habe Altenpflege gelernt, Religionspädagogik studiert und sei dann auch als Streetworkerin tätig gewesen. Über Nacht sei sie dann bekannt geworden in der Fernseh-Show "Schreinemakers live" als Skatboard fahrende Nonne.
Wenn Teresa Zukic sagt, "mein Leben ist mein Hobby", meint sie damit auch die Musik. Neun Musicals habe sie aufgeführt und sei mit vielen Schlagerstars zusammengekommen, habe mit Boy-Groups gesungen und CDs aufgenommen. Deswegen habe man sie die "deutsche Antwort auf ,Sister Act' tituliert. "Seit zehn Jahren bin ich nun mit dem Auto unterwegs und lege dabei jährlich 70.000 Kilometer zurück zu Vorträgen oder Events." Dazu zählt die Quiz-Show von Jörg Pilawa, bei welcher sie 100.000 Euro gewann. Bei vielen Anlässen sammelte sie Geld für gute Zwecke.
Im Lockdown kam die Diagnose Gebärmutterkrebs
Als Autorin ist Schwester Teresa inzwischen bei Buch 23 angekommen. Sie male und koche gerne, hatte schon eine eigene Kochshow. "All das habe ich erlebt, bis im Lockdown die Diagnose Gebärmutterkrebs kam und man mir nicht viel Hoffnung gemacht hat. Dabei habe ich auch gemerkt, was Krebs für ein Tabuthema ist. Ich habe mich aber nicht unterkriegen lassen. Während der Krankheit habe ich sogar ein Kochbuch geschrieben und nun bin ich wieder da: Teresa 2.0!"
Schwester Teresa wagte dann den Blick in die Zukunft und auf Menschen mit ihrem Vortrag "Jeder ist normal, bis du ihn kennst" und sprach von der "spirituellen Kraft, Menschen zu ertragen". Im täglichen Leben könnte man so viele Schnäppchen kaufen und bis zu 14 Tagen wieder zurückgeben. Mit einem Menschen sei dies allerdings anders. "Wir lernen mit ihm umzugehen, wir akzeptieren ihn oder wir trennen uns."
"Lachen ist eine Therapie, die Herz und Lunge stärkt"
Natürlich gebe es auch Konflikte, aber man könne sie nach der Bergpredigt lösen mit "gehe unter vier Augen mit dem Ziel, dich zu versöhnen". Nach ihrer Meinung hungerten die Menschen nach Zuwendung und Anerkennung, gerade jetzt nach Corona. "Lachen ist eine Therapie, die Herz und Lunge stärkt. Und eine sanfte Stimme bricht sogar dem Teufel den Hals!"
Zum Abschluss gab Schwester Teresa ihren Zuhörern eine Hausaufgabe mit auf den Weg. "Wenn du nicht an Wunder glaubst, sei selbst eines! Geh heim und umarme einen Menschen und lächle ihn an! Lebe, lache, genieße und mache das Beste aus jedem Tag, denn jeder Tag, der vergeht, ist vorbei!"
Kreisbäuerin Cäcilie Werner und ihre Stellvertreterin Petra Grimmer dankten Schwester Teresa für ihren Vortrag und überreichten ein Geschenk. Dieser Landfrauentreff war ein Neustart für weitere Treffen und Bildungsveranstaltungen, denn in der Pandemie habe das Gespräch untereinander gefehlt.

