Der Schulverband Maroldsweisach hat die Entscheidung über die Anschaffung von Luftreinigungsgeräten verschoben. Das Gremium entschloss in seiner Sitzung am Dienstag, zunächst das Ergebnis der Bürgermeister-Absprache am 3. August abzuwarten, bei der über ein gemeinsames, landkreisweites Vorgehen entschieden werden soll. Außerdem wollen die Mitglieder des Schulverbands vorhandene Geräte im Gymnasium in Ebern besichtigen.
Testgeräte sollen für die Schulen in Maroldsweisach und Pfarrweisach angeschafft werden, um sich vor Ort ein Bild machen zu können. In einer der nächsten Sitzungen soll dann eine Entscheidung fallen. Schulverbandsvorsitzender Wolfram Thein erläuterte, dass der Freistaat Bayern bereits vor einigen Monaten ein Förderprogramm aufgelegt hat, bei dem aber nur Luftreinigungsgeräte für Räume ohne Lüftungsmöglichkeit wie Fenster berücksichtigt wurden. In den Schulgebäuden des Schulverbands Maroldsweisach gebe es solche Räume jedoch nicht.
Bei 25 benötigten Geräten und einem Anschaffungspreis von zirka 3000 Euro pro Gerät kämen auf den Schulverband Anschaffungskosten in Höhe von 75 000 Euro zu, die zu 50 Prozent gefördert würden. Die Folgekosten lägen bei zirka 1700 Euro jährlich, sowie 15 000 Euro alle drei Jahre. Die Meinungen waren geteilt.
Mitglieder des Schulverbands meinten, dass Lüftungsgeräte nicht sinnvoll seien, da trotzdem gelüftet werden müsse. Man sollte zunächst die Erfahrungen anderer Schulen abwarten und Geräte zunächst testen, beispielsweise wegen der Geräuschentwicklung. Die Schulrektoren warfen ein, dass es nicht ersichtlich sei, wie sich die Pandemie im Herbst entwickelt. Der Präsenzunterricht müsse im Vordergrund stehen. Es sei zu befürchten, dass ab Herbst eventuell nur noch die Schulen Präsenzunterricht abhalten dürfen, die auch Lüftungsgeräte haben.
Elternvertreter gaben zu Bedenken, dass die Pandemie vielleicht länger dauert und die Geräte dann länger als zwei Jahre gebraucht werden. Der Vorsitzende schlug vor, nur Geräte für die Klassenräume anzuschaffen und nicht für die Fachräume. Damit würde sich die Zahl auf 13 Geräte halbieren. Die beiden Rektoren zeigten sich damit einverstanden.
Der Verwaltungshaushalt 2021 des Schulverbands hat Einnahmen und Ausgaben von 555 200 Euro, der Vermögenshaushalt 158 900 Euro. Die Schulverbandsumlage wird auf 432 650 Euro festgesetzt. Dies sind bei 273 Schülern 1584,80 Euro pro Schüler. Eine Kreditaufnahme ist nicht vorgesehen.