Zum ersten Mal nahm die Gesundheitsregionplus Landkreis Haßberge an der Berufsmesse des Friedrich-Rückert-Gymnasiums Ebern teil. Darüber informiert das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Geschäftsstellenleiter Benjamin Herrmann sowie die Mitglieder der Arbeitsgruppen „Gesundheitsversorgung“ und „Gesundheitsförderung“, Dr. med. Frank Schröder, Dr. med. Heinrich Goschenhofer und Anne Mahler stellten in Ebern die Aktivitäten und Angebote der Gesundheitsregionplus vor. Gleichzeitig warben sie für die Haßberge als idealen Lebensraum, um in einem Gesundheitsberuf im Landkreis tätig zu werden. Interessierte Schüler wurden dabei sowohl im Rahmen der begleitenden Ausstellung als auch in einem Vortrag informiert.
„Eine gute Vernetzung ist für fast alle Bereiche des Lebens wichtig. Daher kann man nicht früh genug damit anfangen“, berichtet Benjamin Herrmann aus eigener Erfahrung. „Dies betrifft Schüler und angehende Studenten ebenso wie uns als Gesundheitsregionplus. Daher möchten wir noch enger mit allen regionalen Partnern zusammen arbeiten, auch mit unseren Schulen“, sagt Herrmann.
Der Landkreis bewarb sich für das Förderprojekt „GesundheitsregionPlus“ beim Bayerischen Gesundheitsministerium mit dem Wunsch, die Bürger bei der Erhaltung ihrer Gesundheit bestmöglich zu unterstützen und ihre Versorgung sicher-zustellen. Diese Ziele werden seit der Ernennung zur Gesundheitsregionplus im September 2015 in den beiden Arbeitsgruppen „Gesundheitsversorgung“ und „Gesundheitsförderung“ mit vielen engagierten Partnern aus dem Landkreis diskutiert und gemeinsam Projektansätze entwickelt.
Ein besonderer Fokus der Arbeit der Gesundheitsregionplus liegt auf der Sicherstellung der medizinischen Versorgung des Landkreises. „Unsere Patientinnen und Patienten werden zusehends älter“, weiß Dr. Goschenhofer. Ein höheres Alter bringe oftmals einen höheren medizinischen Versorgungsbedarf mit sich, sagt der Mediziner, der zusammen mit seiner Frau in Hofheim eine Hausarztpraxis betreibt.
Dies bedeute für Hausärzte eine höhere Arbeitsbelastung als früher. Gleichzeitig gehen laut Dr. Goschenhofer viele Kollegen in den Ruhestand, finden aber keine Nachfolger für ihre Praxen. „Daher ist es für mich umso wichtiger, so früh wie möglich für die Allgemeinmedizin und unseren schönen Landkreis als Niederlassungsort zu werben. Denn hier gibt es ganz andere Lebensqualitäten als in einer der großen Städte, in die es den medizinischen Nachwuchs oft zieht“, sagt Goschenhofer.
In der Arbeitsgruppe „Gesundheitsversorgung“ wurde ein Konzept entwickelt, mit dem man vor allem angehende Ärzte aus der Region auf ihrem Weg unterstützen möchte. Dr. Schröder, Chefarzt der Akutgeriatrie der Haßberg-Kliniken, berichtet dazu: „Wir als Klinik, aber auch die unterstützenden niedergelassenen Kollegen möchten eng mit unseren Schulen zusammen arbeiten, um zum Beispiel den Unterricht zu beleben und ein grundlegendes Interesse für die Medizin zu wecken.“
Die Arbeitsgruppe wolle Schüler motivieren und in ihrer Entscheidung unterstützen, die ein Medizinstudium erwägen. Um einen Anreiz zu schaffen, bieten die Haßberg-Kliniken ein Stipendien-Programm an, bei dem bis zu zwei Studentinnen und Studenten im Jahr eine monatliche finanzielle Förderung erhalten können.
Damit Medizinstudenten während ihres Studiums immer wieder in die Heimat zurückkommen können, erarbeiten die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Gesundheitsversorgung“ verschiedene Projekte. Diese ermöglichen, die Pflichtabschnitte wie Blockpraktikum, Famulatur oder das Praktische Jahr in den Haßbergen zu absolvieren.
Ebenso wichtig wie die ärztliche ist eine pflegerische Betreuung der Patienten. Deswegen freute sich Geschäftsstellenleiter Benjamin Herrmann, dass Anne Mahler, Ausbilderin der regionalen Krankenpflegeschule, den angehenden Abiturienten die Möglichkeiten dieses anspruchsvollen Berufsbildes näher brachte. Für Schüler, die sich noch in der beruflichen Orientierungsphase befinden, bietet die Krankenpflegeschule beispielsweise ein Pflegepraktikum, um die Abläufe und Aufgaben auf einer Station persönlich kennen zu lernen.
Informationen zu den verschiedenen Projekten, Ansätzen und Konzepten gibt Geschäftsstellenleiter, Benjamin Herrmann, per E-Mail an gesundheitsregion@hassberge.de oder unter Tel. (0 95 21)2 74 90.