"Nach langer Durststrecke ist endlich wieder Zirkus angesagt", freut sich Andrè Lauenburger vom gleichnamigen Zirkus. Seit 13 Jahren hat der Familienzirkus in Wonfurt sein Winterquartier aufgeschlagen. Durch die Corona-Pandemie musste die Zirkusfamilie erhebliche Ausfälle hinnehmen. In der Regel ist der Zirkus an 50 bis 60 Spielorten im Jahr unterwegs.
Coronabedingt ging in diesem Jahr für den Zirkus jedoch gar nichts: "Die ganze Saison ist komplett gestrichen", sagte Lauenburger. Kinder- und Schulprojekte, ein großes Standbein der Zirkusfamilie, funktionierte deshalb gar nicht. Umso erfreulicher ist es, dass die Zirkusfamilie den Schülern der 5., 6. und 7. Klassen der Albrecht-Dürer-Mittelschule, der Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule und des Regiomontanus-Gymnasium mit einer Zirkusvorstellung quasi als "Corona-Trostpflaster" eine kleine Freude machen konnte.
Wegen Corona durften die Lauenburgers aus ihrem Winterquartier in Wonfurt nicht weg. Für die Vorstellungen am Schulzentrum durften sie aber das Zelt hinter dem Gelände der Turnhalle neben der Albrecht-Dürer-Mittelschule aufstellen und zwischen "Wohnort" Wonfurt und Vorstellungsort Haßfurt pendeln.
Innerhalb von zwei Wochen stießen 15 Vorstellungen bei den Schülern auf große Begeisterung. "Zirkus ist viel besser als Unterricht", freute sich ein Zirkusbesucher über die Abwechslung. Die Shows waren seiner Meinung nach sehr lustig und "Mega". Spannend verfolgten die jugendlichen Besucher in Begleitung ihrer Lehrkräfte vorwiegend artistische Einlagen, dargeboten von den sechs Familienmitgliedern vom Zirkus Lauenburger. Clown-Nummern konnten nur begrenzt dargeboten werden.
"Es ist eine geniale Win-Win-Situation", sagte Angelika Reinhart. Die Mitarbeiterin für Schulpastoral im "living room" hatte den Kontakt zum Zirkus hergestellt und den Aufenthalt am Schulzentrum mit den Schulen vor Ort besprochen. Die Hygienevorschriften und Abstandsregeln wurden streng eingehalten und die Vorstellungen nach Schularten getrennt durchgeführt.
Maria Eirich, Schulleiterin am Regiomontanus-Gymnasium, berichtete, dass die Schüler begeistert waren. Auch Matthias Weinberger, Schulleiter der Mittelschule, zeigte sich voll des Lobes und bestätigte, dass die Vorstellungen von den Kindern mit Freude angenommen wurden. Nach Vorlage eines Hygieneschutzkonzeptes genehmigte der Schulzweckverband dieses besondere Ereignis am Schuljahresende. Dies zeigt eine Wertschätzung für die Schüler, die auf vieles verzichten mussten, was das Schulleben sonst so lebendig macht. Denn normalerweise finden zum Schuljahresende Wanderungen, Schulsportfeste oder Klassenfahrten statt.
Die Zirkusfamilie Lauenburger weist auf zwei Vorstellungen hin, die am 15. August um 18 Uhr und am 16. August um 15 Uhr auf dem Gelände hinter dem Kindergarten in Wonfurt stattfinden. Einlass besteht nur nach vorheriger telefonischer Anmeldung unter 0176 72318926.