Seit Beginn des Schuljahres 2019/20 hat die Stadt Eltmann mit der „Arbeiterwohlfahrt Ebern“ einen Vertrag über die Führung der Mensa und der Verpflegung der Schülerinnen und Schüler abgeschlossen. Die Mensa besteht schon seit Jahren, bisher hatte die Stadt Eltmann eigenes Personal beschäftigt, um Schülern aus der Grundschule, Mittelschule und Realschule ein warmes Essen anzubieten.
„Für uns war dieses Thema ja völlig neu. Wir haben uns in anderen Schulzentren umgesehen, uns dann zu einer Lösung entschieden mit eigenem Personal und das ging auch einige Jahre ganz gut“, betonte Bürgermeister Michael Ziegler. Allerdings sei die Stadt in einen Bereich gekommen, der über die normale Verwaltungstätigkeit hinausgehe und den Sachverstand von Mitarbeitern überfordere. So gebe es eben viele Vorschriften zu beachten, etwa zur Hygiene oder zu den Qualitätskriterien bei der Zubereitung des Essens. Deswegen habe man sich nun für eine Vergabe des Mensabetriebes an die Arbeiterwohlfahrt (AWO) entschieden.
15 Jahre Erfahrung mit Kantinen
Die AWO Ebern ihrerseits hat eine 15-jährige Erfahrung, denn sie hat im Jahre 2004 mit einer kleinen Küche in Ebern begonnen, die Essensauslieferung war auf den Stadtbereich beschränkt. Heute besteht das Team aus 110 Mitarbeitern, teilweise auch als Teilzeitkräfte, die täglich für rund 2000 Menüs sorgen und inzwischen einige Mensabetriebe an Schulen übernommen haben. Dazu zählen die Mensa im „Silberfisch“ am Schulzentrum in Haßfurt, die Mensa in Ebern sowie kleinere Schulen und zahlreiche Kindergärten im Landkreis, die Lebenshilfe in Augsfeld und seit diesem Schuljahr auch die drei Schulen am „Schulberg“ in Eltmann.
„Die ausgefeilte Logistik ist für eine Küche in der Größe natürlich eine besondere Herausforderung“ meinte Geschäftsführer Toni Michels. Es sei durchaus eine Kunst, alles in die richtigen Behälter, das entsprechende Fahrzeug und die jeweilige Einrichtung zu bringen und dabei auch noch die Qualitätskriterien und Warmhaltezeiten einzuhalten. „In sieben Minuten ist ein Auto fertig beladen und kann losfahren“, versicherte Michels.
Dies wäre ohne das entsprechende Personal nicht möglich. Martina Binzenhöfer etwa ist gelernte Köchin und Diätköchin und hat sich auch im Qualitätsmanagement fortgebildet. Im Organisationsteam sind laut Michels auch langjährige Köchinnen oder Hauswirtschafterinnen wie Simone Reich oder Nadine Utter, die nun in Eltmann die Mensa leite. Es gebe für das Personal immer wieder auch Fortbildungen. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten habe festgestellt, dass man in dieser Beziehung gegenüber anderen Schulen weit voraus sei. Außerdem brauche es dazu natürlich eine bestimmte Philosophie und AWO-Geschäftsführer Toni Michels gestand ein, „ich bin schon immer ein heimlicher und leidenschaftlicher Koch gewesen und habe bei allen Entscheidungen immer nachgedacht, wie und was man besser machen könnte.“
Beim Besuch des Reporters gab es als „Vorspeise“ geröstete Griessuppe, als Hauptgericht „Schlemmerschnitzel mit Kroketten und selbstgemachtem Ketchup“, als vegetarische Alternative „Sellerieschnitzel mit Kroketten“, einschließlich Salatbuffet und als „Nachspeise“ Obst. Das alles für einen Preis von 3,50 Euro – dazu dürfen sich die Schüler an Getränkespendern bedienen, die eine Auswahl vom Wasser bis zu Säften bieten. Den Schülern sah man an, dass es ihnen schmeckte. Das vielseitige Angebot hat dazu geführt, dass sich die Zahl der abgegebenen Menüs seit Schuljahresbeginn von bisher 120 auf nunmehr 240 verdoppelt hat. Das liegt zum Teil auch an der Organisation: Die Schüler müssen sich nicht mehr 14 Tage vorher anmelden und für ein Essen entscheiden, sondern können diese Entscheidung erst am gleichen Tag mit dem Gang zur Mensa treffen.
Es gibt auch Frühstück
Die Schüler können in der Mensa ab 7 Uhr auch ihr Frühstück mit Müsli oder Kaba einnehmen. Zu Mittag dürfen sich auch Buben und Mädchen einfinden, die kein großes Menü wollen, sondern nur Kleinigkeiten.