"Ich will mich nicht verkriechen", so der 42-jährige gebürtige Kölner. Er ist überzeugt, dass Brandstifter am Werk gewesen sind.
Laut Feuerwehr hat es zwei große Brandherde im Schloss gegeben: in der Garage rechts gleich neben dem Haupteingang und ganz oben im Dachgeschoss. Daher hält Arens die Möglichkeit, dass ein technischer Defekt zum Brand geführt hat, für ausgeschlossen.
Arens meint, dass möglicherweise „Hasch rauchende Jugendliche“ die Täter gewesen sind. Anzeichen von Vandalismus mit Rauschgiftkonsum habe es im Schloss in der Vergangenheit schon öfters gegeben.
Ja, ihm seien auch Gerüchte bekannt, die besagen, er selbst hätte das Schloss angezündet. „Das ist aber Unfug.“ Weiter kommentierte Arens dies nicht, der von seiner Lebensgefährtin Agnes Zimmermann begleitet wurde, die ihm während der Pressekonferenz zur moralischen Unterstützung die Hand hielt. Auch die Frage nach der Höhe der Versicherungssumme für das Schloss beantwortete Arens kurz und knapp: „Ich weiß es nicht, ich hoffe, es ist ausreichend.“
Arens sagte, er habe zu der Pressekonferenz geladen, um deutlich zu machen, dass der Brand keinesfalls das Ende des Schlosses Ebelsbach sei. „Es ist ein harter Schlag.“ Aber er wolle alle Optionen zur Wiederherstellung des Schlosses prüfen. Er schätzt den Schaden auf rund drei Millionen und zeigte sich festentschlossen, dass Schloss wieder aufzubauen.
Mit einem Gutachter der Versicherungskammer habe er bereits ein erstes Gespräch geführt und eine erste Einschätzung des Brandschadens vorgenommen. Seiner Meinung nach lasse sich auch das Hauptgebäude, dass durch den Brand schwer zerstört wurde, wieder aufbauen. Der Südflügel sei nur geringfügig in Mitleidenschaft gezogen worden.
Darüber hinaus präsentierte Arens auf der Pressekonferenz auch gleich seine Ideen für eine umfassende Neugestaltung der Schlossanlage, die er schon vor dem Brand entwickelt hatte. Demnach will er aus der Renaissance-Anlage ein großes Hotelzentrum machen. Jedem Gebäude im Schlosshof hat er eine Nutzung zugeteilt. In den ehemaligen Bullenstall sollen Ferienwohnungen eingerichtet werden, in den Ziegenstall die schlosseigene Werkstatt und im Burggraben wird künftig Minigolf gespielt. Die Minigolf-Anlage ist bereits genehmigt und soll trotz des Brandes demnächst angelegt werden.
Aber wie will er das finanzieren? Arens gibt zu, dass die Besitzer-Gesellschaft nicht das Geld für diese Investitionen aufbringen kann. „Es werden Geldgeber gesucht“, meinte er und hofft, Investoren von seiner Idee zu begeistern. Bis in einem halben Jahr sei die Planung des Architekten mit dem Amt für Denkmalpflege dann so weit abgesprochen ist, dass mit dem Bau begonnen werden könne.
Wenn eine Hotelanlage dort entstehen würde, wäre Ebelsbach Bürgermeister Michael Ziegler froh, wie er auf Anfrage sagt. Er freue sich grundsätzlich „über jeden Euro, der in das Schloss investiert wird“. Aber es ist skeptisch. Denn es habe bisher schon viele „tolle Pläne“ gegeben, und bislang verwirklicht wurde nur der Biergarten.
Zur Brandursache will sich Ziegler nicht äußern. „Das ist die Aufgabe der Kripo“, meint er.
Im Blickpunkt
Schloss Ebelsbach Verwaltungs GmbH
Die Schloss Ebelsbach Verwaltungs GmbH ist die Besitzerin des Schlosses Ebelsbach. Geschäftsführer ist Dominique Arens. Stille Teilhaber sind Mitglieder der Familie von Arens. Dominique Arens hatte das Schloss im Jahr 2000 für zwei Millionen Mark gekauft. Er plante schon damals eine Hotelanlage und wollte dies mit einem Immobilienfonds finanzieren. Aufgrund von Verzögerungen bei der Verwirklichung platzte der Fonds und Arens war gezwungen, Privatinsolvenz anzumelden. Mit familiärer Hilfe konnte Arens das Schloss aber behalten.
Anton Sahlender, Redaktion und Leseranwalt
Das was da geschrieben wurde kann ich vielleicht denken aber doch nicht auf so einer Plattform hier veröffentlichen!
Wenn ich nun von diesen großspurigen Wiederaufbauplänen kurz nach dem Brand lese, keimt in mir sehr stark der Verdacht, dass das Schloss "hinauf" und nicht abbrannte wie man im Volksmund sagt . Mit einer ordentlichen Entschädigung der Versicherung kann man natürlich dann Dinge finanzieren, die vorher mangels Liquidität nicht möglich schienen.