Das Sander Blasorchester lud am vergangenen Wochenende zum sechsten „House of Music“ in die Sander Turnhalle ein, zum „Cross-Over“ von symphonischer Blasmusik und Rock-Pop-Musik – ein ungewöhnliches und im Landkreis Haßberge einzigartiges Konzept. Die Begeisterung der Besucher war nach den Erfolgen in den vergangenen Jahren auch diesmal überwältigend. Beide Abendveranstaltungen waren im Voraus schnell ausverkauft.
Das Fazit des Veranstalters: Es hat sich mehr als gelohnt. Das etwas andere Konzert wurde mehr denn je zum Publikumsmagneten. So war auch BOS-Vorsitzender Bastian Hümmer schon im Vorfeld zufrieden mit der Veranstaltung: „Wir haben zwar wieder auf ein sehr großes Interesse gehofft, nicht aber erneut mit solch einem Anklang gerechnet. Das entschädigt für die Vorarbeit und den großen Aufwand, den wir betreiben.“
Das über 60-köpfige, gut aufgestellte Blasorchester spielte unter Leitung von Thomas Nees Stücke aus den Bereichen Film, Musical, Bigband, Latin, Pop und Rock. Verstärkt durch E-Gitarre, E-Bass und E-Piano wurde der ohnehin schon fulminante Klang des Oberstufen-Orchesters zusätzlich aufpoliert.
Die Sport- und Kulturhalle wurde zur Event-Location umfunktioniert. Das Thema für das House of Music 2014 lautete „BOS-Music-Award“. Der rote Teppich wurde ausgerollt und ein Hauch von Hollywood wehte durch den Sander Sport- und Kulturpalast, als symbolisch der Sander Music-Award für die einzelnen Stücke vergeben wurde und es jeweils hieß „... and the Winner is ...“.
Der Abend war in folgende Kategorien aufgeteilt, aus denen die Siegertitel, die zuvor in einem Voting vom Publikum gewählt werden konnten, zum Vortrag kamen: Künstler/in Rock-Pop national, Künstler/in Rock-Pop international, Best of Musicals, Best of Soundtracks, Best Rock Act, Volkstümliche Musik, Schlager, Worldmusic und Hit des Jahres.
Durch das Programm führte in bester Showmaster-Manier Daniel Zeiss. Souverän, informativ, unterhaltsam und witzig verstand er es, die Zuschauer auf die einzelnen Nummern einzustimmen.
Auch das Jugendorchester J.B.O. war aktiv mit dabei und leistete seinen Teil zum Gelingen des Abends. Die Jungmusiker überzeugten durch gekonnt vorgetragene Stücke wie „Daddy's Rock“, und „The Muppet-Show“.
Über den Abend verteilt sahen die Besucher neun verschiedene Sänger auf der Bühne, allesamt Mitglieder des Blasorchesters Sand. So begeisterte Daniel Meier mit „Westernhagen“ das Publikum. Später interpretierte er den Erfolgstitel von Robbie Williams „Let me entertain you“. Rainer Mahr überzeugte mit „What a wonderful World“. Wer bei seinem Auftritt die Augen schloss, glaubte Louis Armstrong auf der Bühne zu hören. Den an Sommer und an Italien erinnernden Song „Mamma Maria“, im Original von der Formation „Ricchi e Poveri“, boten Tanja und Jürgen Krines authentisch dar. Das Gesangsduett zauberte italienisches Flair in die Halle. Tobias Krines beeindruckte als Campino von den Toten Hosen mit „An Tagen wie diesen“ und „Das ist der Moment“. Dirk Rückert brillierte mit einem Potpourri der größten Hits von Udo Jürgens. Kathrin Pfennig erfreute die Zuhörer mit „A Night like this“ von Caro Emerald. Als Gesangsdebütanten überraschten Jürgen Mahr mit „Weilst a Herz hast wie a Bergwerk“ von Reinhard Fendrich und Carina Maus mit einem Medley von Helene Fischer.
Abgerundet wurden alle Beiträge vom vollen, symphonischen Orchesterklang, der in Sachen Dynamik, Intonation und Rhythmik – wie gewohnt – zu überzeugen wusste. Als Highlights lassen sich der Soundtrack aus „Gladiator“ oder die Pop-Ouvertüre „Oregon“ hervorheben. Auch Potpourris von Queen und von Jon Bon Jovi ließen aufhorchen und wurden bravourös vorgetragen.
Der fantastische Sound war untermalt mit Licht-, Nebel- und Lasereffekten. Dazu begleitend gab es eine Beamer-Projektion, passend zu den jeweils dargebotenen Stücken.
Das „House of Music 2014“ wurde einmal mehr zur Sinnenveranstaltung, bei der der sonst oft etwas steife Rahmen eines Konzertes aufgebrochen wurde. Das Sander Blasorchester erfüllte die hohen Erwartungen der Besucher. „Mit dem Format dieses Konzertes ist der ganz große Wurf gelungen“, lobte ein Besucher das BOS. „Das war heute wieder mal ein Abend voller Überraschungen und mit vielen Höhepunkten“, sagte hernach eine der vielen begeisterten Besucherinnen und Besucher.
Ein begeistertes Publikum lohnte den Musikern die Leistung mit frenetischem Applaus und stehenden Ovationen. So hatte auch Dirigent Thomas Nees allen Grund zur Zufriedenheit, als er sich bei den Gästen für den Besuch und die Anerkennung bedankte.
Doch damit waren die beiden Events am Samstag und Sonntag noch nicht vorüber: Die Band „Strawberry Robbery“ hatte ihren separaten Auftritt und rundete die Abende gekonnt ab. Eine coole Performance und überzeugend vorgetragene Stücke machten aus dem Ausklang des Abends die perfekte After-Show-Party. Viele Besucher blieben deshalb noch, um bei einem Drink den Abend ausklingen zu lassen.
Mit dieser Art Konzert des Blasorchesters Sand hat sich ein neues Medium für Blasmusik fest im Landkreis etabliert. Das „House of Music“ wird wohl auch im kommenden Jahr wieder geöffnet. Man darf gespannt sein, was sich die Sander Musiker im nächsten Jahr Neues einfallen lassen.