
Was gut ist, kommt wieder. Stahlzeit war nach nur zwei Jahren wieder beim Rösler-Open-Air auf Schloss Eyrichshof dabei. Zum Einstieg massive Kirchenkritik in "Zeig dich", nur schwach verhüllte Sexualität bis hin zum Inzest im Text von "Laichzeit". Auch Kannibalismus ist ein Thema der Texte – wie auch bei Rammstein, deren Lieder Stahlzeit originalgetreu nachspielt.

Mit brachialer Lautstärke, viel Pyrotechnik und gelegentlichen Showelementen. Frontmann Heli Reißenweber in blutverschmiertem Metzgeroutfit jagt den Keyboarder Ron Huber über die Bühne in einen riesigen Topf und flambiert ihn mit zwei Flammenwerfern verschiedener Größe. Neue Deutsche Härte im Schloss Eyrichshof. Rammstein hat den Song "Mein Teil" 2004 veröffentlicht, "Stahlzeit" hat ihn als siebtes Lied auf die Setlist des Konzerts am Samstag genommen und spektakulär inszeniert.
Stahlzeit behauptet von sich, dass sie das gigantische Konzept von Rammstein durchaus angemessen in kleinerem Rahmen jenseits der großen Stadien auf die Bühne bringen können, sie bezeichnen sich selbstbewusst als Nummer Eins unter den Tribute Shows. Den Beweis blieben sie in Eyrichshof nicht schuldig. Deutlich mehr als zwei Stunden und über 20 Titel lang heizten sie ihren eigenen und den vielen Rammsteinfans nach Kräften ein, dass es buchstäblich nur so krachte.

Bassist Sam Elflein, Lokalmatador aus Ebern, genoss sichtlich sein erneutes Heimspiel samt traditionellem Besuch in der örtlichen Eisdiele. Auch die Zuschauer- und Zuhörerschaft, gut 4000 Fans an der Zahl, fand nur lobende Worte. "Mega!!!".