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HAßFURT
Rudolf Handwerker: Fleiß, Weitsicht und Tatkraft
Die Stadt Haßfurt gab zum 75. Geburtstag ihres Ehrenbürgers Rudolf Handwerker (Dritter von links) einen Stehempfang. Neben Ehefrau Regine (links) gratulierten auch Landrat Wilhelm Schneider und Haßfurts Bürgermeister Günther Werner (rechts).
Foto: Christiane Reuther | Die Stadt Haßfurt gab zum 75. Geburtstag ihres Ehrenbürgers Rudolf Handwerker (Dritter von links) einen Stehempfang.
Christiane Reuther
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:45 Uhr

„Alter ist immer noch das einzige Mittel, das man entdeckt hat, um lange leben zu können“ – mit diesem Zitat des spanischen Philosophen José Ortega y Gasset gratulierte Haßfurts Bürgermeister Günther Werner dem Ehrenbürger Rudolf Handwerker zu seinem 75. Geburtstag, den er am vergangenen Samstag, 2. März, feiern konnte. Mit einem Empfang im kleinen Saal der Stadthalle in Haßfurt unter Beisein von Vertretern der Kirchen, der Politik, Behörden, früheren Stadtratskollegen und Mitarbeitern sowie des Stadtrates würdigte Werner am Freitag das Wirken des langjährigen Kommunalpolitikers. Musikalisch umrahmte das Duo Hugo Hümpfner und Siegfried Glücker die Feier.

Der Spruch von Johann Wolfgang von Goethe „Man sagt immer, die Lebenszeit ist kurz, allein der Mensch kann viel leisten, wenn er sie recht zu nutzen weiß“, könnte laut Bürgermeister Werner auf Handwerker gemünzt sein: „Der unermüdliche Einsatz, die vielen Erfolge, immer neue Projekte für die Stadt und den Landkreis kennzeichneten Dein Leben“, hob Werner das große Wirken Handwerkers in seiner Laudatio hervor. Auch wenn es viel über das Wirken von Handwerker in seiner zwölfjährigen Amtszeit als Haßfurter Bürgermeister zu erzählen gäbe, verwies der jetzige Bürgermeister auf markante Wegmarken, die das politische Wirken von Handwerker in der Stadt Haßfurt besonders charakterisierten.

Dazu zählen die Fortführung der Altstadtsanierung oder der Bau von Eishalle, Freizeitbad und Stadthalle. Die Entscheidung für den Aufbau einer eigenen Gasversorgung, die Ansiedlung von Gewerbe und Industrie bis hin zur Voraussetzung für einen großflächigen Einzelhandel gehörten genauso in die Ära Handwerkers wie die Organisation und Durchführung von Großveranstaltungen. Dazu zählen die 750-Jahr-Feier 1985 und das seit 1978 stattfindende Straßenfest. Als Handwerker im Jahre 1990 die Nachfolge von Walter Keller als Landrat antrat, war laut Werner die Stadt Haßfurt kaum wieder zu erkennen. Dies habe Handwerker mit Fleiß, Weitsicht und voller Tatkraft zusammen mit einem weitsichtigen Stadtrat für die Stadt Haßfurt geleistet. Handwerker habe bleibende Spuren hinterlassen, die Stadt geprägt und nach vorne gebracht, wie kein anderer. „Darauf darfst du sehr stolz sein“, lobte der Bürgermeister. Dies alles habe angespornt und wohl auch jung gehalten, wie Bürgermeister Werner feststellte. Nach einem „Danke für alles, was du für unsere Stadt getan hast“, bedachten die Gäste den Ehrenbürger mit viel Applaus.

Landrat Wilhelm Schneider würdigte ebenfalls das Wirken Handwerkers, der von 1990 an 24 Jahre lang an vorderster Front der Kommunalpolitik in der Region stand. Schneider bezeichnete seinen Vorgänger als aktiven Gestalter, der zukunftsfähige Visionen für die Stadt Haßfurt, den Landkreis und seine Kommunen entwickelte. Handwerker habe sich bemüht, alle auf diese Reise mitzunehmen. Schneider bezeichnete das Geburtstagskind als einen Macher und als Politiker des Umbruchs. Unter der Führung des Altlandrats habe sich der Landkreis positiv entwickelt. Handwerker habe wichtige Entwicklungen vorangebracht und damit viel für die Menschen in der Region getan.

Doch neben dem politischen Wirken sind für den Ehrenbürger vor allem die Ehefrau Regine, die drei Kinder, sieben Enkel und zwei Urenkel von großer Bedeutung. Bei ihnen fand Handwerker im privaten Bereich immer einen Rückzugsort und eine Kraftquelle. Ein Schlaganfall nahm dem Ehrenbürger im Herbst 2015 die Stimme. Doch es ist bewundernswert, wie Handwerker damit umzugehen weiß.

„Mein Mann ist topfit“, erzählt Ehefrau Regine. Er fährt im Urlaub in Kärnten täglich 100 Kilometer mit dem Fahrrad und ist auch in der Heimat jeden Tag zwei Stunden unterwegs, um sich körperlich fit zu halten. Handwerker verständigt sich oftmals mit Gesten und Bildern. Im August will das Ehepaar Handwerker, das seit 54 Jahren verheiratet ist, mit der Transsibirischen Eisenbahn verreisen. „Darauf fiebert mein Mann schon lange hin“, berichtet Ehefrau Regine. Passend dazu überreichte Bürgermeister Werner einen Bildband über Europa und einen Reisegutschein.

 
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