
Die Bevölkerung von Roßstadt will sich nicht damit abfinden, dass es in Oberfraken an der B 26 Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 80 Stundenkilometern gibt und in Unterfranken nicht. Bürgermeister Michael Ziegler musste sich bei der Bürgerversammlung in dem Stadtteil direkt an der Bezirksgrenze allerhand Verärgerung anhören.
Seit vielen Jahren kämpfen die Roßstadter darum, die Tempo-80 Schilder wiederzubekommen. Schließlich führen vier Ausfahrten aus dem Ort auf die Bundesstraße hinaus und jenseits der viel befahrenen Straße liegen das Sportgelände, Betriebe und natürlich landwirtschaftliche Flächen und Freizeitwege. Bürgermeister Michael Ziegler hatte diesbezüglich schon zahlreiche Termine mit der Verkehrsbehörde, die zieht sich aber auf den Standpunkt zurück, dass das als Nachfolger der Tempo-80-Regelung aufgestellte "Vorsicht Fußgänger" die Autofahrer eigentlich dazu verpflichtet, langsamer als 80 zu fahren.
Wer auf der B 26 bei Roßstadt auch nur auf 80 abbremst, erfährt sehr schnell, dass das den meisten Verkehrsteilnehmern nicht bekannt ist. Auch die in der letztjährigen Bürgerversammlung angekündigten Lärmprotokolle hätten keinen Erfolg bei den Verkehrsbehörden gezeigt, so Ziegler. Wenige Kilometer weiter im Landkreis Bamberg ist die Geschwindigkeit wegen des Lärms auf 70 Stundenkilometern reduziert.
Arbeit wurde geleistet
Anders vorgestellt haben sich die Roßstadter – und auch der Stadtrat – die generelle Ausweisung von Tempo 30 innerhalb geschlossener Ortschaften. "Wir haben uns diese neue Regelung auch anders vorgestellt", erklärte Bürgermeister Michael Ziegler, doch die Anordnung von 30 km/h muss für jede Straße einzeln begründet werden. Diese Arbeit hat die Stadtverwaltung geleistet, aber darüber hinaus kommt Tempo 30 für Ortsdurchfahrten und Ortsstraßen mit wesentlicher Bedeutung nicht in Betracht, wie der Bürgermeister aus dem Text der Straßenverkehrsordnung zitierte. Deshalb sei in Roßstadt auch die Frankenstraße nicht in die Tempo-30-Regelung mit einbezogen worden.
Heftige Beschwerden gab es zu den Fahrern des Verkehrsunternehmens, das seit dem vergangenen Schuljahr den Schulbusverkehr im Landkreis bedient. Michael Ziegler war eigentlich der Meinung, dass die Anfangsprobleme mittlerweile behoben seien, doch die Vorwürfe waren aktuell und deshalb will er nochmals das Gespräch mit den Fahrerinnen und Fahrern suchen.
Die beste Lösung
Auch wenn die Verkehrsprobleme so schnell nicht behoben werden können, hatte Bürgermeister Ziegler doch auch gute Nachrichten für die Roßstadter. Als weiteren und letzten Schritt in der Dorferneuerung sollen nämlich in diesem Jahr die Planungen für die Neugestaltung von Feuerwehr- mit Dorfgemeinschaftshaus und des dazugehörigen Platzbereichs bis zur Kirche abgeschlossen werden. Nächstes Jahr soll dann die Umsetzung erfolgen. Nach intensiven Vorgesprächen mit den Roßstadtern, dem Amt für ländliche Entwicklung und weiteren beteiligten Behörden sei man zu der Erkenntnis gekommen, dass eine Generalsanierung und Erweiterung wie in Weisbrunn die beste Lösung sei.
Ein Abbruch und Neubau sei verworfen worden, weil dann neue Abstandsregelungen gelten würden und die gewünschten Nutzungen dann nicht mehr auf diesem Grundstück untergebracht werden könnten. Nach den bisherigen Vorplanungen wird weiterhin die Feuerwehr im Untergeschoss untergebracht, im Obergeschoss entstehen Räume, die von der Dorfgemeinschaft genutzt werden können von der Gymnastikstunde bis zum Obst- und Gartenbauverein.