Die Konzertreihe „KlangKontakte – Musik in Königsberger Kirchen“ wurde am Sonntag mit dem Wernsdorfer Ensemble „Capella Antiqua Bambergensis“, bestehend aus Wolfgang, Andreas, Anke und Thomas Spindler, fortgesetzt. Das Konzert mit der Überschrift „Die Schlange und das Lamm: Auf den Spuren der Familien Luther und Cranach“ wurde begleitet von den Solisten Benjamin Dreßler (Viola da Gamba und Gesang) und Dietrich Haböck (Viola da Gamba). Pfarrer Peter Hohlweg stellte für das musikalische Ereignis die Marienkirche zur Verfügung, in der sich über 100 interessierte Zuhörer einfanden.
Mit fränkischen Trommeln, Krummhörnern, einer gotischen Harfe und vielen anderen mittelalterlichen Instrumenten wurde die Klangvielfalt längst vergangener Jahrhunderte präsentiert. Dabei wurde auf eine größtmögliche Authentizität der Instrumente Wert gelegt, die zu einem guten Teil aus der Werkstatt des Capella-Mitglieds und Instrumentenbaumeisters Andreas Spindler stammen. Die vorgetragenen Musikstücke waren beispielsweise von Ludwig Senfl, Heinrich Isaac und Pierre Attaignant, die schon zu Lebzeiten Martin Luthers und der Cranachs mit ihren musikalischen Meisterwerken in ganz Europa bekannt wurden.
Dr. Wolfgang Spindler, Professor em. für Musik und Sozialarbeit an der Uni Bamberg und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, trug aus Archiven Geschichten aus der Zeit Martin Luthers zusammen und präsentierte diese vor jedem einzelnen Lied. So gewährte er dem Publikum einen Einblick in über mehr als 300 Jahre Kultur- und Musikgeschichte.
Die Leistungen der Musikerfamilie Spindler sind in Fachkreisen und bei den Zuschauern sehr anerkannt und glänzen durch ein perfektes Zusammenspiel. Das Familienoberhaupt Wolfgang Spindler gründete die Gruppe im Jahre 1983, die aus aus dem damals bereits seit rund zehn Jahren bestehenden „Bamberger Ensemble für Alte Musik“ hervorging. Die Künstler arbeiteten auch schon mit Rockstar Peter Maffay zusammen. Gemeinsam haben sie damals das Tabaluga-Projekt in Angriff genommen. Peter Maffay steuerte die Idee und die Komposition bei, die Musiker die sogenannte Zauberharfe und die alten Instrumente.
Die musikalische Reise vom Mittelalter bis in die Renaissance endete in Königsberg mit gewaltigem Applaus, so dass die sechs Profimusiker nicht ohne eine Zugabe von der Bühne gelassen wurden. Eine Zuschauerin war so begeistert von den Darbietungen, dass sie spontan in der Pause Rosen besorgte und den Musikern zum Abschied überreichte.