
Seit Jahrhunderten ist der Gardasee ein Sehnsuchtsziel. Dieses steuerte die Reisegruppe „mit der Union durch Europa“ an, um die herrliche Landschaft mit Fjord-Charakter im Norden bis zu den malerischen Orten am See im Süden zu genießen. Ein besonderes mediterranes Lebensgefühl ergriff alle Teilnehmer in den fünf Tagen. Zahlreiche mediterrane Genüsse aus der heimischen Küche sowie Verkostung von typischen Weinen riefen dieses Gefühl des „Dolce vitas“ hervor.
Das Interesse an dieser Fahrt war groß: Mehr als 85 Mitfahrer machten sich auf den Weg in den Süden. Nach der Fahrt über die Alpen verließ die Gruppe schon bei Trentino die bekannte Brenner-Autobahn, um den weiteren Weg über das romantische Sarca-Tal, den Tobliner See und durch das Weingebiet der Nosiola-Traube zu nehmen. Über Tunnels und eine herrliche Serpetinenstrecke erreichte die Gruppe dann den Ledro-See, der bis ins 19. Jahrhundert von der Außenwelt abgeschlossen war. Bis heute präsentiert sich dieser noch wie aus dem Bilderbuch: klares Wasser und zwischen den Bergen gelegen. Hier stand eine kleine Wanderung auf dem Programm, bevor die Gruppe dann ihr Hotel in der Stadt Arco ansteuerte.
Stadt der Liebenden
Schon am nächsten Morgen ging es nach Verona, der Stadt der Liebenden. Dort traf sich die Gruppe mit einer charmanten Stadtführerin namens Victoria. Sie verstand es bestens diese Kulturstadt mit ihren Befestigungsanlagen, den zahlreichen Brücken und Kirchen nahezubringen. Expertin war sie außerdem in der Dramaturgie des Shakespeares-Dramas von Romeo und Julia. Über die Piazza Erbe, einem malerischen Platz, und der Einkaufsstraße Piazza Bra ging es dann zum berühmten Amphitheater. Danach machte man sich zu einem Einkaufsbummel auf.
Von dort ging es dann weiter nach Valeggio sul Mincio und Borghetto. Beides sind Städtchen, die für ihr jährliches Tortellini-Kultfest auf einer mittelalterlichen Brücke berühmt sind. Nicht minder einladend war das Restaurant „Bue d' Oro“ von Gianni Veronesi, in dem die Gruppe viel von der Legende der Tortellini erfuhr. Darin geht es um ein geknotetes, goldenes Seidentuch – ein Liebespfand– dem Liebesknoten „Nodo d amore“. Danach sind die Teigtaschen benannt. Den Köchen konnte man sogar hinter einer Glaswand bei der Zubereitung der Speisen zuschauen. Alle waren sich einig, noch nie solche hauchdünnen und schmackhaften in Salbeibutter geschwenkten Tortellinis gegessen zu haben.
Da war der Spaziergang durch den malerischen Ortsteil Borghetto am Fluss sul Mincio mit der berühmten Visconti-Brücke gerade richtig. Auf der treffen sich alljährlich im Juni über 4000 Menschen zu diesem berühmten Essen und verspeisen dabei über 600 000 der kleinen Liebensknoten.
Dem südlichen Gardasee mit seinen zahlreichen malerischen Orten galt am nächsten Tag das Augenmerk. Über die Gardesana Orientale führte die Fahrt nach Lazise und Bardolino, wo die Reisenden gerade richtig zur Eröffnung des berühmten Weinfestes kamen. Von dort ging es weiter nach Sirmione mit seinem berühmten Skalliger-Kastell. Um auch an die 70 Grad heißen Schwefelquellen mitten im See zu gelangen, mietete die Gruppe ein Boot, um dort hinzugelangen. Ein Meer aus Blasen und Schwefelgeruch hielt dieser Ort für die Gruppe bereit. Darüber hinaus genoss man bei der Fahrt um die Halbinsel den Blick auf alte Villen wie die der berühmten Sopranistin Maria Callas oder auch die Grotten des Catull, eines Dichters aus der römischen Zeit. Beim Altstadtbummel wurde es wirklich eng. Dieser Ort und seine Einkaufsgassen sind bei den Urlaubern sehr beliebt.
Der Tag klang dann aus im Anbaugebiet des Bardolino in einer „Azienda Agricola“ zwischen Weinbergen und Olivenhainen, wo man die leidenschaftliche Liebe der Familie zu Reben und Olivenbäumen spürte und auch dementsprechend gastlich bewirtet wurde.
Torbole und der Samstagsmarkt von Malcesine waren darauf die ersten Ziele. Auf den mit Kieselsteinen gepflasterten engen Gassen der Altstadt ging es erst hinauf zur Scaligerburg und zu der Stelle, wo bereits Goethe einen wunderbaren Blick aufs Bild gebannt hatte. Der Weg hinunter zum Hafen durch die engen Gassen mit ihren kleinen Ladengeschäften war mit runden Steinen gepflastert.
Dort bestieg die Gruppe ein Schiff zu einer kleinen Rundfahrt. Erste Station war dabei Limone, wo man vom Wasser aus die in den Fels gebaute Stadt und die Zitronengewächshäuser früherer Jahrhunderte bestaunen konnte oder auf der Rückseite einen herrlichen Blick auf das Berggebiet des Monte Baldo hatte. Auf dem Wasser musste sich das Fährschiff regelrecht beim Surfmekka Torbole gegen die vielen Surfer behaupten, denen der Wind kräftig in die Segel blies und sie manchmal auch verdächtig nahe in Richtung Schiff brachte.
In Riva del Garda wurde schon etwas von der Eleganz des mondänen Badeortes deutlich und man versäumte es auch nicht Kunstwerke aus italienischen Eisbechern zu schlecken. Der Nachmittag bot noch genügend Zeit, um auch die kleine Stadt Arco mit ihrer mächtigen Burg in Augenschein zu nehmen.
Balsamico war in aller Munde
Eine Überraschung sollte noch am Abend folgen und dazu fuhr man über Serpentinen in das Tennogebiet. Empfangen wurde man in der „Acetaia del Balsamico Trentino“, die sich als junges Familienunternehmen der Produktion des Balsamico und originaler Weine und ihrer Liebe für eine qualitativ hochwertige Küche verschrieben hat. Nach der Besichtigung des Weinkellers und der Käserei ging es zu einer Verkostung und einer Lehrstunde über einen besonderen Balsamico, der zu den zehn teuersten Lebensmitteln zählt und in einem aufwendigen Reifungsprozess zu dieser Qualität gelangt.
Zur anschließenden Weinprobe mundete ein Gewürztraminer. Im Restaurant war der teure Balsamico dann in allen Gängen zu finden, sowohl bei der Vorspeise des typischen „Carne Salada“, als auch bei den Hauptgerichten Risotto mit knusprigem Speck oder Schweinsbacke mit Merlot und der Nachspeise mit hausgemachtem Sahnepudding mit Balsamico CRU Sauce. Mit einem Merlot und einem Espresso zum Abschluss hat hier der mediterrane Gaumengenuss seinen Höhepunkt erreicht. Getoppt wurde er mit einem herrlichen abendlichen Blick von den Bergen über die beleuchtete Stadt Riva Del Garda bis hinunter zum Gardasee.
Weitere Fahrten geplant
Zum Abschluss wurde vor allem Reiseleiter Alessandro gedankt, und man verlieh ihm unter großem Beifall aller Gäste die Auszeichnung „bester Reiseleiter des Gardasee“. Er hatte sich mit seinem italienischen Charme, seiner Kurzweiligkeit und seinen interessanten Informationen von Land und Leuten bis hinein in seine Familie so in die Herzen seiner Gäste gebracht, dass beim Abschied sogar Tränen flossen. Auf der Rückfahrt war noch einmal Gelegenheit geboten, den Dombezirk mit dem Kreuzgang zu besuchen und vor allem auch den „Südtiroler Brot- und Strudelmarkt“ mit dem berühmten Schüttelbrot oder den Vinschgauer Paarl.
Alle Teilnehmer waren begeistert von so schönen Tagen mit italienischem Flair und schmiedeten wieder Pläne für das nächste Jahr. Eine Fünftagesfahrt soll im August nach Amsterdam und das Ijsselmeer führen. Für Anfang November 2017 ist dann eine 15-tägige Flugreise nach Südafrika von Kapstadt bis nach Johannesburg geplant mit der Garten- und Weinroute, durch das Swasi- und Zululand sowie einer Pirschfahrt im Krüger-Nationalpark.
Informationen gibt es bei Reiseleiter Günther Geiling unter Tel. (0 95 36) 2 55.