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Neuses am Raueneck
Riesiges Hornissennest: Ein Jäger konnte monatelang nicht auf seinen Hochsitz
Das imposante und furchteinflößende Hornissennest verdeckt fast das gesamte Fenster des Jägerstandes.
Foto: Helmut Will | Das imposante und furchteinflößende Hornissennest verdeckt fast das gesamte Fenster des Jägerstandes.
Helmut Will
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:06 Uhr

Nicht schlecht staunte der Jäger Peter Oppelt, als er im Sommer 2022 einen Hochsitz in seinem Jagdrevier nahe Neues am Raueneck besteigen wollte. Als er die Tür zum Hochsitz öffnete, bemerkte er an der Innenseite der Tür ein imposantes Hornissennest. Und, wie er feststellte, im Innenraum noch ein Wespennest – was eher ungewöhnlich ist, da sich Hornissen und Wespen nicht immer grün sind.

"Da habe ich mich erst einmal zurückgezogen, weil ich weiß, dass Hornissen angreifen, wenn sie fühlen, dass ihr Nest oder ihre Brut bedroht sind", sagt Oppelt. Für ihn war klar, dass er in diesem Jahr auf dieser Jagdkanzel nicht mehr durch das Zielfernrohr seines Gewehres blicken wird, um Wild zu erlegen. Da machten ihm die Hornissen und Wespen einen Strich durch die Rechnung.

Die Insekten stehen unter Naturschutz

Einen "Bock", wie man im Sprachgebrauch sagt, wollte er sich selber auch nicht schießen, denn dem Jäger und Naturfreund ist bewusst, dass Hornissen und Wespen unter Naturschutz stehen. "Deshalb war mir klar, dass ich das Nest nicht entfernen oder vernichten darf", sagt der Waidmann. Er spricht davon, dass sonst ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro fällig werden könnte. In der Folge habe er das "jagdliche Treiben" der Hornissen und Wespen ab und zu aus angemessener Entfernung beobachtet und sich an den Insekten erfreut. Ihm blieb also nur eine einzige Möglichkeit: Oppelt musste abwarten.

Auch das Wespennest kann sich sehen lassen.
Foto: Helmut Will | Auch das Wespennest kann sich sehen lassen.

Denn die gelben Insekten sind für manche Menschen nicht ganz ungefährlich. Seit fast drei Jahrzehnten ist Oppelt Jagdpächter und erinnert sich an eine Erfahrung, die er mit den Insekten erlebt hatte: "Vor einigen Jahren saß ich auf einem Hochsitz und wurde dort in der Kanzel von einer Hornisse überrascht, die mich auch gestochen hat. Wenn es für mich auch keine Folgen hatte, bin ich doch mit diesen Tieren vorsichtig." Er erzählt weiter von einem Bekannten, über den Hornissen regelrecht hergefallen sind und der für mehrere Tage ins Krankenhaus musste.

Nester sind nun nicht mehr bewohnt

Nun hat Oppelt festgestellt, dass sowohl das Hornissen- als auch das Wespennest nicht mehr bewohnt ist. Der Jäger, dem alles, was mit Natur zu tun hat, am Herzen liegt, weiß, dass Mitte September die alte Königin und die Arbeiterinnen sterben und etwa ab Mitte Oktober das Leben in Hornissen- oder Wespennestern erlischt.

Jäger Peter Oppelt vor dem Hochsitz, den er monatelang nicht nutzen konnte, weil ihn Hornissen "besetzt" hatten.
Foto: Helmut Will | Jäger Peter Oppelt vor dem Hochsitz, den er monatelang nicht nutzen konnte, weil ihn Hornissen "besetzt" hatten.

Ihr altes Nest beziehen sie im nächsten Jahr nicht mehr, sie bauen ihr Nest jedes Jahr neu. Deshalb können auch spätestens im Frühjahr die alten Nester entfernen werden. Das Hornissennest in der Jagdkanzel hatte die Maße von etwa 50 mal 70 Zentimeter, also eine ordentliche Größe. Wenn sich die geflügelten Insekten im kommenden Jahr nicht wieder zufällig den gleichen Hochsitz für den Nestbau aussuchen, kann Peter Oppelt dort wieder seiner Jagd nachgehen – ohne gestochen zu werden.

 
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